Neue Stromtrasse nach Föhnsturm

Die Reparaturarbeiten nach dem schweren Föhnsturm dauern in Kärnten an, noch Monate werden die Arbeiten an einer neuen Stromtrasse dauern. Über die Nothilfe stehen vorerst rund drei Millionen Euro für Betroffene bereit.

Tausende Haushalte waren nach dem Föhnsturm ohne Strom, noch immer sind viele Regionen nur provisorisch an das Stromnetz angeschlossen. Zu Spitzenzeiten waren 240 Monteure der Kärnten Netz GmbH im Einsatz, derzeit sind es noch 140. Bis Mittwochabend sollen die Notstromaggregate durch fixe Stromleitungen ersetzt sein, sagt Josef Polster, Krisenmanager der Kärnten Netz: „Aber auch diese Leitungen sind teilweise nur am Boden ausgelegt. Da sind wir in den nächsten Monaten noch stark beschäftigt.“

Am Dienstag erhielten die Monteure wieder Hilfe vom Bundesheer, ein Black-Hawk-Hubschrauber brachte einen neuen Strommast. „Das erspart uns pro Mast einen Tag Arbeit“, sagt Stefan Tomasch, Einsatzleiter der Kärnten Netz.

Stromarbeiten mit dem Black-Hawk

Das Bundesheer hilft mit dem Black-Hawk-Hubschrauber beim Aufstellen neuer Strommasten.

Krisenstab wurde aufgelöst

Auch die Pioniere des Bundesheers arbeiten seit einer Woche durch, die gröbsten Schäden sind beseitigt. Deswegen wurde am Dienstag auch der Krisenstab aufgelöst. Die restlichen Arbeiten würden nun von den örtlichen Einsatzkräften organisiert, sagte der Völkermarkter Bezirkshauptmann Gert Klösch.

Föhnsturm Yves Nothilfe Katastrophenfonds

ORF

Der Schaden in den Wäldern kann vorerst nur geschätzt werden. Die Auswertung von Luftbildern ergaben, dass 400.000 Festmeter durch den Sturm beschädigt wurden. Ein Preisverfall am Holzmarkt werde aber nicht befürchtet, so Bezirksforstinspektor Franz Pikl. Pikl warnte die Waldbesitzer, die Schäden mit der Motorsäge selbst zu beseitigen, das sei durch verspanntes oder hängendes Holz immer noch zu gefährlich. Besser sei es, Schlägerungsunternehmen zu beauftragen.

Föhnsturm Yves Nothilfe Katastrophenfonds

ORF

Drei Millionen Euro im Nothilfe-Topf

Am Dienstag fand im schwer getroffenen Bad Eisenkappel auch eine Informationsveranstaltung zur finanziellen Hilfe für Betroffene statt, zu der Hunderte Gemeindebürger kamen. Sechs Monate haben die Betroffenen nun Zeit, ihre Hilfsanträge zu stellen – und zwar bei der jeweiligen Gemeinde.

Informationen zur Nothilfe gibt es bei den Gemeinden, unter den Telefonnummern 050 536 10252 und 050 536 10254 oder auf einer eigens eingerichtete Homepage des Landes.

Wie viel Geld zugesprochen wird, hängt letztlich von der Begutachtung durch die Sachverständigen ab. 2,88 Mio. Euro (1,95 Mio. Euro vom Land und 930.000 Euro vom Bund) liegen derzeit im Topf des „Kärntner Nothilfswerkes“. „Sollte mehr nötig sein, werden wir mehr zur Verfügung stellen“, kündigte Katastrophenreferent LH Peter Kaiser (SPÖ) an.