Drei Jahre Haft für Prügelgatten

Mit einer Holzlatte hat ein 39-jähriger Mann im Sommer auf seine Ehefrau eingeprügelt, die gerade die gemeinsame Tochter am Arm hielt. Am Dienstag wurde er in Klagenfurt wegen schwerer Körperverletzung zu drei Jahren Haft, davon ein Jahr unbedingt, verurteilt.

Die Tat wurde am 1. August im Bezirk Villach-Land verübt. Wie Staatsanwalt Marcus Pacher ausführte, hatte der Angeklagte, ein kroatischer Staatsbürger, eine Affäre. Als seine Ehefrau davon erfuhr, wollte sie sich scheiden lassen. „Erst hat er damit gedroht, sich das Leben zu nehmen, wenn seine Frau nicht zu ihm zurückkommt. Das hat aber keine Wirkung gezeigt, also wollte er ihr einen Denkzettel verpassen“, führte Pacher aus.

Erst schlug der 39-Jährige mehrmals mit einer Holzlatte auf seine Frau ein, als sie am Boden lag, trat er auch noch gegen ihren Kopf. Zum Zeitpunkt des Angriffs hatte die Frau auch die elf Monate alte Tochter auf dem Arm. Das Baby erlitt Abschürfungen und ein Hämatom im Gesicht - bei der Frau wurden unter anderem ein verschobener Nasenbeinbruch und zahlreiche Prellungen am Körper festgestellt – mehr dazu in Mann attackierte Frau und Kind mit Holzlatte.

„Ich weiß nicht, was mit mir los war“

Hatte der Mann in seiner Einvernahme vor der Polizei ausgesagt, dass er nur einmal zugeschlagen habe, so bekannte er sich vor Gericht vollinhaltlich schuldig: „Ich weiß nicht, was mit mir los war“, sagte er. Sein Verteidiger führte aus, dass der bisher unbescholtene Mann in einer „konfliktgeladenen Ausnahmesituation“ gehandelt habe: „Die Gespräche rund um die Scheidung hat er alle ruhig geführt, innerlich hat es aber gebrodelt wie in einem Vulkan.“ Staatsanwalt Pacher zitierte Zeugenaussagen, laut denen der Mann „wie besessen“ auf die Frau eingeschlagen habe.

"Als ich das Blut sah, war ich erschrocken“

„War Ihnen überhaupt klar, dass Ihre Frau zu diesem Zeitpunkt Ihre Tochter auf dem Arm gehabt hat? Das Kind hätte wohl nicht überlebt, wenn Sie es mit dieser Wucht getroffen hätten“, konfrontierte Richter Matthias Polak den Angeklagten. „Klar geworden ist mir das Ganze erst, als ich das Blut gesehen habe. Da habe ich mich erschrocken“, antwortete der 39-Jährige.

In seiner Urteilsbegründung sprach Polak von einem „massiven Gewaltexzess“: „Das war nicht nur ein Schlag, sondern eine Schlagabfolge.“ Neben der Haftstrafe wurden dem Mann auch Bewährungshilfe und eine Psychotherapie verordnet. Der 39-Jährige nahm das Urteil an. Staatsanwalt Pacher gab keine Erklärung ab, das Urteil ist somit noch nicht rechtskräftig.