Erste Industrie-HAK Österreichs startet

Die Handelsakademie in Althofen wird zur ersten Industrie-HAK in Österreich. Der neue Name lautet Business-, Agrar- und Industrie-HAK. Besonderer Wert wird auf Praxis in Schule und Betrieben gelegt, man gehe damit auf Bedürfnisse der Wirtschaft ein.

Die Industrie-HAK soll bereits im September 2018 mit einer ersten Klasse starten. Am Montag wurde das neue Ausbildungskonzept der HAK im Rahmen einer Pressekonferenz an der Schule präsentiert. Landeshauptmann und Bildungsreferent Peter Kaiser (SPÖ) sagte, mit dem neuen Bildungsangebot werde der Schul- und Industriestandort forciert. Es sei richtig, Bedarfsanalysen und berufsrelevante Ausbildung zusammenzuführen. Erfreulich sei hier die Kooperation und Zusammenführung von Technik, Wirtschaft, Digitalisierung und Praxisbezug vor Ort.

Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger sprach von einem Premiumprodukt, das hier gelungen sei. Schulpartnerschaft sei neu zu definieren, indem sie auf die regionale Standortpartnerschaft zu erweitern sei, sagte Altersberger. So gelinge es, auf die Bedürfnisse der Wirtschaft einzugehen.

Erweiterung für „klassische“ HAK-Ausbildung

Landesschulinspektor Klaus-Peter Haberl sagte, dass die klassische HAK-Ausbildung hier eine besondere Erweiterung erfahre. Umfassend gehe es um den gesamten Industrieprozess, von den Ressourcen über den Kunden hin zu Programmierung und Wirtschaftsethik. Wichtig seien in diesem Zusammenhang immer auch IT und auch Mathematik. Die Fachsprache sei Englisch. Neben vielen Praktika gebe es auch das Pflichtpraktikum, das in der Schule bzw. in den Betrieben stattfinden werde. Insgesamt würden zusätzliche 1.500 Praxis-Stunden über die fünf Jahre Ausbildung anfallen.

Fachleute im Unterricht

HAK-Direktorin Melitta Huber sagte, das neue Ausbildungskonzept, sei von Vertretern aus Industrie und Schule gemeinsam formuliert worden. Der Impuls sei von Seiten der Industrie gekommen. Es bedeute eine große Aufwertung für Althofen als Schulstandort. Dieser Schwerpunkt Industriemanagement werde auch für berufliche Top-Chancen und Karrieremöglichkeiten sorgen, so Huber. Man rechne mit einer Klasse von 20 bis 30 Schülern zu beginnen. Der Lehrplan wurde bereits vom Unterrichtsministerium abgesegnet. Fachleute aus der Industrie werden ebenso unterrichten.

Industrie: Ausbildungslücke schließen

Vorstandsdirektor Alexander Bouvier von der Treibacher Industrie AG, Flex-Generalmanager Erich Dörflinger und Timo Springer, Vorstand der Springer Maschinenfabrik GmbH hoben ebenfalls die gute Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft hervor. Wie Dörfler sagte, habe hier eine Ausbildungslücke bestanden, die nun geschlossen werde. Man freue sich, durch die Praxis zur Ausbildung beitragen zu können, sagte Bouvier. Alle hoffen auf regen Zuspruch und Unterstützung des Konzeptes durch weitere Unternehmen. Springer zeigte sich ebenfalls begeistert von diesem Konzept. Es sei wichtig, die Digitalisierung als Chance zu sehen. Ziel sei es, genügend Fachkräfte zu haben und Arbeitsplätze und damit Zukunft für Kärnten anbieten zu können.

Tag der offenen Tür am 18. Jänner

Auch der Bürgermeister von Althofen, Alexander Benedikt (Liste für Alle), sieht in der künftigen Industrie-HAK eine Aufwertung von Althofen sowohl als Schul- als auch als Industriestandort. Informationen über die Industrie-HAK werden am Tag der offenen Tür, am 18. Jänner, für Interessierte gegeben. Um in die Industrie-HAK aufgenommen zu werden, werden Bewerbungsgespräche bzw. eine Art Hearing abgehalten.

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