Schulen wünschen sich Notrufsäulen
Im September stach in Klagenfurt ein 23 Jahre alter Mann seine 18-jährige Ex-Freundin vor ihrer Abendschule nieder. Ende November versprühte ein Schüler in Villach Pfefferspray im Klassenzimmer. An solche Notfälle denken Befürworter von Notrufsäulen. Man sehe sich das Thema gerade an, mit Gelassenheit, aber auch mit dem nötigen Ernst, so der Landesschulrat.
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Lehrer vor Eltern und Schülern schützen?
Mit einem Knopfdruck könne man in der Schule Alarm schlagen, samt Sprecheinrichtung für ein breites Spektrum an Notfällen. Landessschulratspräsident Rudolf Altersberger sagte, es könne sich um Unfälle, Verletzungen und gesundheitliche Notfälle handeln - und in seltenen Einzelfällen darum, dass sich Lehrer und Direktoren von Elternteilen so bedroht gefühlt hätten, dass die Polizei gerufen wurde. Die Aggressivität gegen Lehrern und Direktoren nehme stark zu, so Altersberger. Mitunter gebe es auch schon Betretungsverbote für Eltern.
Schulen sollen selbst bestimmen
Altersberger schätzt, dass die Notrufsäule in seltensten Fällen wegen Vorfällen mit Schülern genutzt würde. Es gehe eher um Prävention. Der Wunsch nach solchen Notrufsäulen sei an den Landesschulrat herangetragen worden: „Wir sind informiert worden, dass sich manche Schulen dafür interessieren. Da liegt es nahe, dass man sich um ein Angebot für alle Schulen kümmert.“ Das sei dann vielleicht auch günstiger.
Wie in Deutschland wären große Schulen in den Städten die ersten, die eine solche Notrufsäule brauchten, so Altersberger. Er möchte den Schulen die Entscheidung überlassen, die Schulerhalter müssten ja auch die Finanzierung übernehmen. In manchen Schulen sei noch nie etwas passiert, da sei das nicht nötig. „Wir haben aber auch Schulen mit weit über 1.000 Schülerinnen und Schülern und auch Schulen, die abends geöffnet haben, Abend-HTL, Abend-HAK oder Abendgymnasium.“
„Auch als Service vorstellbar“
Es wird noch darüber diskutiert, was so eine Säule können soll. Soll sie einen direkten Draht zur Polizei haben oder nicht? Auf jeden Fall solle Kommunikation hausintern gegeben sein. Bei einer Leitung zur Polizei müsse man überlegen, was sinnvoll sei, so Altersberger. Die Säulen sollten in der Direktion stehen, da fänden viele emotionale Gespräche statt, und auch in großen, allgemein zugänglichen Räumen in den Schulen. Für Altersberger ist eine Alarmsäule auch eine Frage des Schutzes der Lehrer: „Man hat ja auch die Fürsorgepflicht als Dienstgeber.“ Als Serviceeinrichtung könnte er sich das auf jeden Fall vorstellen, so Altersberger.