Bitcoin-Anlagen sind hochriskant

Immer mehr Menschen investieren in das digitale Geld „Bitcoin“. Mit „echtem“ Geld wird eine virtuelle Währung gekauft. Das Risiko ist laut Experten hoch, es gebe keinerlei Wertmaßstäbe und Garantien. Außerdem verbraucht das „Schürfen“ enorm viel Strom.

Das digitale Pseudo-Geld ist Objekt der Begierde, der Spekulation und - wie manche meinen - des Wahnsinns. Immer mehr Menschen stecken ihr Vermögen in das digitale Pseudo-Geld. Um 1.600 Prozent stieg der Wert des Bitcoin heuer. Letztlich sei der Bitcoin „ein dezentrales Computernetzwerk im Internet“, sagt Beat Weber von der Österreichischen Nationalbank.

Solange es Käufer gibt...

„Das Netzwerk gruppiert sich um einen virtuellen Automaten, der alle zehn Minuten einen neuen Teilbetrag aus einem Gesamtvorrat von 21 Millionen ausschüttet.“ Um diesen Teilbetrag gibt es einen Wettbewerb. Wer ihn bekommt, kann ihn auf privaten Tauschbörsen weiterverkaufen. „Solange sich jemand findet, der dafür echtes Geld zahlt, so lange gibt es einen Kurs.“

Mit „echtem“ Geld wird also eine virtuelle Währung gekauft. Für Überweisungen wird keine zentrale Abwicklungsstelle wie eine Bank benötigt, die Geldflüsse laufen von Nutzer zu Nutzer. Die Bitcoins werden in einer digitalen Brieftasche gespeichert.

Bitcoin Sujetbild

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Bitcoins werden von Computern erstellt

Ein Sammlerstück ohne Garantie

Eine verantwortliche Instanz oder Garantie gebe es aber nicht, vielmehr sei der Bitcoin „eine Art Sammlerstück“, so Weber. Der Kurs, und damit der Gewinn, erhöht sich, „wenn man beim Bitcoins-Verkauf mehr Geld lukriert, als man selbst investiert hat.“ Das sei beim Bitcoin nicht anders, als bei anderen Sammlerobjekten: „Wenn ich vor 20 Jahren eine rare Schallplatte günstig gekauft habe, kann ich sie heute vielleicht teuer verkaufen. Oder ich bleibe darauf sitzen.“

„Das Risiko für dieses Ding ist hoch“

Der wesentliche Unterschied zu Aktien, Wertpapieren oder Währungen sei, „dass es für dieses Ding keinerlei Wertmaßstab oder Garantien gibt.“ Interessant sei der Bitcoin deswegen für „sehr risikofreudige Anleger“. Denn, so Weber: „Die Risiken der digitalen Währung sind hoch.“

Der Wert in Euro hänge lediglich davon ab, „ob ich jemanden finde, der optimistischer ist und mehr bezahlt. Der Marktpreis kann heute hoch und morgen niedrig sein, es gibt keinen Bewertungsmaßstab.“ Derzeit treibe das „Spekulationsfieber“ den Preis in die Höhe, „wie lange das anhält, kann niemand sagen.“ Einzig Angebot und Nachfrage bestimmen den Wechselkurs.

Das Schürfen der Bitcoins durch Computer verbraucht immens viel Strom. Laut einer Schätzung verbrauchen alle Rechner, die derzeit Bitcoins berechnen, mehr Energie als die Slowakei in einem Jahr. Eine fragwürdige Ökobilanz hat die Kryptowährung also offenbar auch.

Kriminelle wittern Chancen zu Betrug

Mittlerweile akzeptieren immer mehr Geschäfte Bitcoins, denn das virtuelle Geld ermöglicht einen Zahlungsverkehr, der unabhängig von Banken ist. Wegen des Höhenfluges des Bitcoins wurden aber auch immer mehr Kriminelle darauf aufmerksam, die Betrugsfälle nehmen zu. Verbraucherschützer raten deswegen, achtsam bei der Wahl des Passwortes sein. Vorsicht gilt auch bei Online-Käufen: mit Bitcoins kann keine Transaktion rückgängig gemacht werden und jeder Kauf, jede Überweisung, wird registriert. Weltweit gibt es derzeit rund 1.300 Kryptowährungen.

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