Erster London-Flieger gelandet

Seit Samstag gibt es wieder eine Flugverbindung zwischen Klagenfurt und London, am Nachmittag kam die erste „EasyJet“-Maschine aus London-Gatwick an. Vorerst fliegt die Billigfluglinie Klagenfurt nur bis Ende März an. Die Chancen für einen Ausbau der Verbindung stehen nicht schlecht.

Die Ankunft der ersten „easyJet“-Maschine aus London am Samstagnachmittag am Flughafen Klagenfurt wurde groß gefeiert - mit Wasser aus Feuerwehrautos wurde der Flieger „getauft“, das Empfangskomitee, darunter LH Peter Kaiser, Landesrätin Gaby Schaunig und Bgm. Maria Luise Mathiaschitz, stand bereit. Vorerst handelt es sich um eine bis 24. März begrenzte wöchentliche Verbindung, die britische Touristen von London-Gatwick zum Skiurlaub nach Kärnten bringen soll.

EasyJet London Flüge Klagenfurt

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„Taufe“ bei der Landung der Maschine

Wie hoch die Auslastung für eine Verlängerung der Verbindung sein muss, sei nicht eindeutig zu sagen, meinte der neue Klagenfurter Flughafen-Geschäftsführer Michael Kunz. Entscheidend sei letztlich, zu welchem Preis die Tickets verkauft wurden. Kunz ist optimistisch, dass es zu einer Auslastung von 80 bis 85 Prozent kommt: „Das wäre eine gute Voraussetzung für eine Verlängerung der Verbindung.“

EasyJet London Flüge Klagenfurt

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Werbeplakat am Flughafen Klagenfurt

Verlängerung ab 2019

Eine nahtlose Verlängerung ab April werde es aber nicht geben, eher sei mit dem Sommer 2019 zu rechnen, so Kunz. Für den Sommer 2018 sind die Flugpläne der EasyJet bereits fixiert, außerdem bekommt die Fluglinie durch die AirBerlin-Insolvenz neue Fluggeräte. Die nötigen Lizenzen für die neuen Flieger würden aber dauern.

EasyJet London Flüge Klagenfurt

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Erste Fluggäste aus London, alle 180 Sitzplätze waren am Samstag belegt

EasyJet ist die zweitgrößte Low-Cost Airline Europas, bedient mit 279 Flugzeugen über 140 Flughäfen in 31 Ländern und verfügt über ein Streckennetz von mehr als 880 Routen. Direktverbindungen gibt es von Klagenfurt aus derzeit nach Köln, Hamburg und Wien. Neu in der Wintersaison 2017/18 sind neben London-Gatwick auch die Verbindungen nach Berlin-Tegel (Eurowings) und Rotterdam Den Haag (transavia).

Kunz: „Skitourismus mehr bewerben“

Für die Zukunft des Flughafens sei der Tourismus generell ein wichtiges Standbein, sagte Kunz. „Salzburg hat im Winter rund 35 wöchentliche Flüge nach London, das heißt, es gibt hier großes Potential.“ Vor allem Skitouristen aus Großbritannien, Russland und dem Baltikum müssten vermehrt angesprochen werden. Sollte der Skitourismus nach Kärnten tatsächlich zunehmen, dann seien am Flughafen auch Umbaumaßnahmen nötig. Ein weiteres Standbein sieht Kunz in Charterflügen im Sommer.

Auch für eine Linienverbindung nach Frankfurt sieht Kunz gute Chancen, „auch wenn die AUA das noch anders sieht.“ Denn die Lufthansa-Tochter würde das nicht wollen, da die Passagiere aus Klagenfurt in Wien in das internationale Streckennetz umsteigen sollen, um den AUA-Standort Wien zu stärken.

EasyJet London Flüge Klagenfurt

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Entscheidung über Teilprivatisierung im Jänner

Noch offen ist unterdessen, wer künftig Mehrheitseigentümer am Flughafen wird. 74 Prozent sind ja zur Teilprivatisierung ausgeschrieben, das Land und die Stadt Klagenfurt wollen nur die Sperrminorität behalten. Nach dem Ende der Angebotsfrist am 2. Oktober wurde noch eine Entscheidung für Ende November angekündigt. Mittlerweile ist klar, dass diese wohl frühestens im Jänner fallen wird.

EasyJet London Flüge Klagenfurt

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Mit offiziellen Aussagen halten sich alle Beteiligten sehr zurück, es dürften aber nur noch zwei Bieter im Rennen sein: Zum einen Hans Peter Haselsteiner mit der Strabag, zum anderen Immobilienentwickler Franz Orasch mit seiner Lilihill Capital Group, der in der Klagenfurter Innenstadt eine Reihe von Gebäuden gekauft hat. Orasch war für den ORF nicht erreichbar, Haselsteiner will derzeit keine Stellungnahme abgeben. Für den Fall des Zuschlags kündigte er aber bereits an, seine Bietergesellschaft für weitere Investoren zu öffnen.

Flughafen Airport Klagenfurt Michael Kunz

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Die Entscheidung über den Mehrheitseigentümer fällt wohl frühestens im Jänner

Kaiser: Flugbetrieb ist Pflicht

Die Auflagen der Ausschreibung seien streng, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser am Samstag. Bedingung sei ganz klar eine Pflichtbetreibung des Flughafens bis zu mindestens fünf Rotationen wöchentlich. Der Flugbetrieb sei also klarer Teil der Ausschreibung, „nur dann kann ein Zuschlag ausgesprochen werden."

FPÖ-Obmann Gernot Darmann warnte am Samstag vor einer „einseitigen Entscheidung“ für einen der Bieter. Transparenz und ein „angemessener Grad an Öffentlichkeit“ seien bei einer europaweiten Ausschreibung Pflicht. Darmann: „Aus diesem Grund wäre es sinnvoll, die Interessenten einzuladen, ihre Konzepte für den Klagenfurter Flughafen der Regierung vorzustellen.“

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