Mondi: Ständige Messungen gegen Gestank

Die Landesregierung hat Vertreter der Firma Mondi zu einem runden Tisch geladen. An manchen Tagen beklagten sich Anrainer im Lavanttal über eine stärkere Geruchsbelästigung aus der Papierfabrik in Frantschach-St. Gertraud als üblich. Nun sollen die Messungen verbessert werden.

Im Verwaltungsgebäude der Landesregierung stapelten sich Mondi-Druckerpapier-Kartons vor einem Kopierer. Gleich daneben wurde in einem Sitzungssaal diskutiert, was besser laufen kann im Lavanttal, wenn die Papier-Produktion wieder einmal etwas strenger riecht als üblich.

Neue Messtellen für bessere Transparenz

Vor allem die Informationskette zwischen Werk, Gemeinden und den Anrainern soll verbessert werden, so der Wunsch von Umweltreferent Rolf Holub von den Grünen: „Wir haben eine so empfindliche Nasenschleimhaut, dass wir schon wenige Moleküle riechen und das ist sehr unangenehm. Wir riechen es, aber das Messgerät schlägt nicht an. Das ist ein Problem, wo wir subjektiv den Eindruck haben, dass etwas nicht in Ordnung ist“, so Holub.

Wenn man hier die Information nicht habe, dass es ungefährlich sei, dann mache man sich Sorgen, so Holub weiter. Dies solle aber nicht so sein, deshalb sollen die Menschen informiert werden. „Es wird alles transparent auf alle Homepages gestellt. Wir haben jetzt drei neue Messstellen, an denen die ganze Zeit gemessen wird“, so der Umweltreferent. Gemessen werden das riechbare Schwefeldioxid und auch Wasserstoff. Zusätzlich werden dafür sechs neu ausgebildete und mobile Messbeamte eingesetzt. Darüber hinaus soll eine „Kummernummer“ eingerichtet werden, sagte Rolf Holub.

Mondi Runder Tisch

ORF

Der „runde Tisch“ im Verwaltungsgebäude der Landesregierung

Joham: „Alle Normen und Gesetze eingehalten“

Volle Transparenz sei auch ihm wichtig, hieß es vom Geschäftsführer der Papierfabrik, Gottfried Joham in einem knappen Statement nach der Sitzung: „Wir informierten über Maßnahmen, die gemeinsam mit den Behörden erarbeitet wurden. Beispielsweise das neue Messkonzept, das im Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Graz entwickelt wird“, so Joham. Beim Runden Tisch habe man vonseiten Mondi sehr deutlich gemacht, dass alle Normen und Gesetze eingehalten werden. Dafür tue man sehr viel, so der Geschäftsführer.

Papierproduktion ohne Geruch nicht möglich

Die Daten aus der neuen firmeneigenen Messstation sollen auch veröffentlicht werden, so der Wunsch der Gesundheitsreferentin Beate Prettner von der SPÖ: „Der Geruch im Lavanttal ist schon seit Jahrzehnten vorhanden und ist in diesem Ausmaß nicht gesundheitsgefährdend. Das wissen wir von den vorhandenen Daten. Wenn es aber zu gravierenden Vorfällen kommt, möchten wir Messparameter haben, auf die wir Rückschlüsse ziehen können“, so Prettner.

Ohne wahrnehmbaren Geruch sei eine Papierproduktion nicht möglich, heißt es am Rande des runden Tischs. Die Frage, ob neue oder andere Filter Besserung bringen könnten, bleibt vorerst unbeantwortet.

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