Konflikt um Skitourengeher am Verditz
Noch sind die Pistenstreifen entlang der Berghänge am Verditz sichtbar, in ein paar Jahren soll hier aber wieder ein dichter Wald stehen, geht es nach den Grundbesitzern und der Forstbehörde. Bezirksforstinspektor Peter Honsig Erlenburg: „Es hat eine Rodungsbewilligung gegeben, mit der Auflage, die Flächen spätestens fünf Jahre nach Einstellung des Skibetriebes wieder auf zu forsten.“ Und das wurde heuer gemacht. Rund 40.000 Bäume hat man auf dem Skiberg verteilt gesetzt.
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Grundbesitzer: Tourengeher gefährden Jungbäume
Doch ob die Jungpflanzen hoch kommen, bleibt fraglich. Mit ein Grund seien Tourengeher, die immer wieder auf den aufgelassenen Pisten unterwegs sind, sagte Michael Karner, einer von mehreren Grundbesitzern: „Pro Tag gehen sicher zehn Tourengeher, die gehen sogar in der Nacht und wenn es schneit.“
Auch die Jäger sind wenig erfreut über die Spuren, die die Tourengeher hier hinterlassen. Für die Schäden an den Bäumen können die Jäger nämlich haftbar gemacht werden. Manfred Steiner, Obmann der Gemeindejagd Verditz: "Die Schäden können schon beträchtlich sein. Das wirkliche Ausmaß ist immer erst im Frühjahr sichtbar, wenn der Schnee weg ist. Dann kann man erst beurteilen, welche Schäden das Wild gemacht hat und welche Schäden von den Skifahrern stammen.
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Skifahrer riskieren eine Anzeige
Fahren Skifahrer durch die Jungkultur, risikieren sie eine Anzeige. Nach dem Forstgesetz ist das Betreten und Befahren von Jungwald bis zu einer Höhe von drei Metern verboten. Doch nur wenige Skifahren scheinen das zu wissen, das zeigte auch ein Lokalaugenschein des ORF an Ort und Stelle. „Wir haben wohl eine Einzäunung gesehen, d’rüber fahren tut man aber eh nicht. Aber gewusst haben wir von dem Verbot nicht. Es ist halt schade um den Berg, wenn man da nicht mehr fahren und gehen darf und wenn es das Skigebiet nicht mehr gibt.“
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Zur besseren Aufklärung hat die Gemeinde Treffen jetzt zusätzlich Tafeln aufstellen lassen. Vor drei Jahren noch wollte man mit den Grundbesitzern eine Lösung finden, um die Skitourengeher in gelenkte Bahnen zu bringen und die Region mit einem sanften Tourismus zu beleben. Klaus Glanznig (SPÖ), Bürgermeister von Treffen: „Das war eine Überlegung, es war aber nicht möglich, weil es hätte jemand die Piste erhalten, pflegen und betreuen müssen, es ist auch kein Betreiber da und deswegen ist das ad acta gelegt worden.“
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Alpenverein: Chance für Gesundheitssport vertan
Michael Larcher, Tourenskiexperte beim Alpenverein, spricht von einer Chance für die Region, die vertan worden sei. „Wenn man den Trend kennt, wie viele Menschen heute in der freien Natur mit diesem Gesundheitsport unterwegs sein wollen und man schafft dann diese Chancen ab, dann ist das bedauerlich.“
Von den Aktiven braucht es aber auch Verständnis für wildökologische Zusammenhänge und Naturzusammenhänge. „So wichtig wie das Recht, dass wir uns dort Erholung suchen, ist auch das richtige Verhalten in der Natur.“ Aufklärung und Verständnis braucht es künftig wohl noch auf beiden Seiten.