Adventkranz einmal ganz anders

Aus Tierknochen, Schlangenhäuten, Tierzähnen oder auch Totenkopfkerzen fertigt die Klagenfurterin Carina Zechmann skurrile Adventkränze. Mittlerweile haben die so ganz anderen Kränze ein treues Publikum gefunden.

Carina Zechmann war immer schon vom Ungewöhnlichen fasziniert, sagt sie gegenüber kaernten.ORF.at. Eigentlich wollte sie Tierpräparatorin lernen, doch es habe nirgends eine Lehrstelle gegeben. „Und nach Deutschland auspendeln wollte ich dann auch nicht“. So brachte sie sich das Präparieren selbst bei und meldete heuer auch das entsprechende Gewerbe an. Was ihr besonders wichtig ist: Kein Tier wird extra für ihre Schmuckstücke oder Kränze geschossen oder getötet.

„Tierbesitzer wollen Erinnerungsstücke“

„Ich habe es immer schon so schade gefunden, dass Jäger Teile von erlegten Tieren wegwerfen. Ich bekomme Tiere oder Teile von Jägern, Händlern, auf Flohmärkten oder auch von Tierbesitzern. Manche wollen Teile ihres Tieres künstlerisch verarbeiten lassen.“ Die Präparation ist nicht Zechmanns Lieblingsarbeit, „das stinkt, wenn man die Knochen auskocht, aber was wirklich Spaß macht, ist das Gestalten von Schmuck oder Kränzen.“

Liebäugeln mit der Gothic-Szene

Sie verkauft ihre Werke online, viele Kunden kommen aus der Gothic-Szene: „Ich war selbst als Teenager in dieser Gothic-Metal-Szene. Zum Testen hatte ich auch einmal einen Stand am Flohmarkt und da haben auch ganz normale Leute meine Sachen schön gefunden und gekauft. Wem das gefällt, kann man oft wirklich nicht sagen.“ In der Adventzeit macht sie täglich ein bis zwei Kränze, viele davon auf Bestellung. Es gibt sogar schon Bestellungen für das nächste Jahr: „Der Vorteil meiner Kränze ist, sie halten eigentlich ewig. Man tauscht die Kerzen aus, hübscht ihn ein bisschen auf und kann ihn weiter verwenden.“

In Reptilienzoo gearbeitet

Carina Zechmann besitzt selbst zuhause Terrarien mit Vogelspinnen, einer Schlange, Bartagamen oder Skorpionen. Auch diese werden, wenn sie einmal sterben, zu Schmuck oder Gestecken verarbeitet. „Für mich sind sie einfach schön. Die meisten Menschen wollen den Tod nicht um sich haben, aber ich finde die Knochen und Schädel ästhetisch und habe sie gern um mich.“ Ihre erste Vogelspinne habe sie präpariert, als die bei einem Reptilienzoo gearbeitet habe: „Ich habe gefragt, ob ich es probieren darf, sie war so schön, es war so schade drum. Es ist gelungen und jetzt mache ich viele davon.“

Weihnachtskugeln aus Schlangenhaut

Die gelernte Gärtnerin und junge Mutter hat also Zweige und Blumen hinter sich gelassen und ging neue Wege, mittlerweile fanden ihre Werke ein treues Publikum fanden. Auf Facebook wird ihre Seite vielfach geteilt und viele bestellen Stücke nach eigenen Vorstellungen bei ihr. Darunter zum Beispiel auch Weihnachtskugeln aus Schlangenhaut, die bestimmt niemand sonst am Baum hängen hat. Ein Renner derzeit sind Babylocken in Harz gegossen, die als Schlüsselanhänger verschenkt werden.