Neue Drogenambulanz für Klagenfurt

Drei Jahre lang hat es in der Drogenambulanz Klagenfurt einen Aufnahmestopp gegeben, weil der Andrang zu groß war. Patienten mussten nach Villach ausweichen. Nun soll vor Weihnachten Kärntens größte Drogenambulanz in Klagenfurt eröffnet werden.

Es fehlt noch der letzte Bescheid nach einer letzten kommissionellen Begehung der neuen Räumlichkeiten am Rudolfsbahngürtel, im ehemaligen Gebäude der Kronenzeitung. Werden von der Kommission in der kommenden Woche alle sanitätsrechtlich vorgeschriebenen Maßnahmen für gut befunden, dann gibt es die die sanitätsrechtliche Betriebsbewilligung.

Vor Weihnachten könnte dann die Drogenambulanz offiziell ihre Tore öffnen. Dort wurden seit September auf 400 Quadratmetern Büros zu Behandlungsräumen umgebaut. Platz, den man jetzt unbedingt brauche, für 700 Suchtgiftabhängige die dort ihre Anlaufstelle haben werden, sagte Claudia Scheiber, die ärztliche Leiterin des Ambulatoriums - mehr dazu in Drogenambulanz platzt aus allen Nähten.

Bereits zehn Kärntner Drogentote im Jahr 2017

„Die meisten unserer Patienten sind zwischen 20 und 30 Jahre alt, wenige sind älter. Sehr wenige sind unter 20, kaum jemand unter 18. Die Patienten werden von Sozialarbeitern aufgenommen und zum Arzt oder Krankenschwester weitergeleitet. Es stehen auch ein Psychologe und Psychotherapeuten zur Verfügung“, so Scheiber.

In Summe sind es 14 Mitarbeiter, die sich um die suchtgiftabhängigen Klienten kümmern werden. Zu den Behandlungsformen sagte Scheiber, dass diese sehr unterschiedlich seien, vom wenige Tage dauernden ambulanten Entzug bis hin zu einer lebenslangen Drogenbehandlung. Zwölf Drogentote gab es im Vorjahr, zehn Tote sind es heuer. Erst am vergangenen Freitag wurde ein Mann in Klagenfurt tot in seiner Wohnung aufgefunden - mehr dazu in 32-Jähriger Klagenfurter starb an Überdosis.

Immer wieder neue gefährliche Substanzen

„Es gibt immer wieder viele neue Substanzen bei denen wir im Nachhinein erst draufkommen, was die Patienten eigentlich genommen haben. Oft wissen sie es selbst nicht genau, was sie angeboten kriegen und was sie genommen haben. Es ist oft schwierig, weil wir oft nicht wissen, wie bestimmte Verhaltensweisen und Symptome einzuordnen sind und worauf diese zurückzuführen sind“, so die ärztliche Leiterin des Ambulatoriums. Die Behandlungen werden über die Kassen und das Land abgerechnet.