Suchtbeirat steht hinter Rauchverbot

Die FPÖ will das ab Mai 2018 gültige Rauchverbot in Lokalen wieder kippen. Vom Kärntner Suchtbeirat gibt es dazu ein klares Nein. Auch das Rauchverbot bis 18 müsse umgesetzt werden.

Bei den Koalitionsverhandlungen kündigte die FPÖ an, das Rauchverbot in Lokalen, das ab Mai 2018 gelten soll, kippen zu wollen. Die Wirte fordern Klarheit, Suchtexperten warnen vor einem Rückschritt – mehr dazu in Debatte um Rauchverbot: Wirte wollen Klarheit (steiermark.ORF.at). Auch der Kärntner Suchtbeirat warnte am Freitag davor, das Tabakgesetz zu kippen. „Keine Deals zu Lasten der Gesundheit. Die Gesundheit darf keinen Nachrang haben, sie muss Vorrang haben“, wurde am Freitag bei der Jahressitzung des Beirates appelliert.

Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ) hofft, „dass sich letztendlich doch noch die Vernunft durchsetzen wird.“ Der Suchbeirat sprach sich auch klar für das Rauchverbot bis 18 aus, das ebenfalls im Mai 2018 in Kraft treten soll. Prettner: „Wenn die neue Bundesregierung trotzdem vor den Gastronomie- und Tabaklobbys in die Knie geht, ist das ein Trauerspiel auf dem Rücken der Gesundheit unserer Kinder.“

Team Kärnten: Verbote bringen nichts

Gegen die Anhebung des Rauchverbotes von 16 auf 18 Jahre spricht sich das Team Kärnten aus. „Dieses Verbot ist ein Beweis für den Verbots-, Gebots- und Kontrollwahns, den wir entschieden ablehnen“, meinte Team Kärnten-Landesrat Gerhard Köfer. Ein gesetzliches Verbot sei ein „ungeeignetes Mittel, um den Tabakkonsum der Jugend einzuschränken. Vielmehr weckt Verbotenes noch mehr das Interesse.“ Außerdem werde nicht einmal das bestehende Rauchverbot ausreichend kontrolliert.

Suchtprävention wird intensiviert

Präsentiert wurde am Freitag auch die auf zehn Jahre ausgelegte Suchtstrategie für Kärnten. Schwerpunkt sind vorbeugende Maßnahmen für Jugendliche, etwa an Schulen. Ebenso soll es Hilfsangebote für verschiedenste Ziel- und Altersgruppen geben. Parallel dazu wird das Projekt suchtspezifische Familienintensivbetreuung umgesetzt. Das Pilotprojekt wird im Raum Klagenfurt-Stadt und Klagenfurt-Land starten. Zielgruppe sind Jugendliche ab 12 Jahren mit Suchtgefährdung, aber auch Störungen des Sozialverhaltens oder mit einem komplexen Hilfebedarf.

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