Proteste gegen Gestank aus Papierfabrik

In Frantschach-St. Gertraud gibt es wiederholte Geruchsbelästigung aus dem Papierwerk Mondi. Die Wolfsberger Grünen riefen zu einem Protest auf. Laut dem Bürgermeister verspricht das Werk einen Maßnahmenplan und eine neue Messstelle noch vor Weihnachten.

„Uns stinkt es“ und „Für gesunde Arbeitsplätze“, stand auf den Schildern, die die grüne Abordnung aus Wolfsberg am Montag vor dem Mondi-Werk in Frantschach hochhielt. Etwa ein Dutzend Menschen waren zu dieser Demonstration gekommen. Der Unmut der Bevölkerung über den wiederholt extremen Gestank aus dem Papierwerk sei aber weit größer, sagte die grüne Bezirkssprecherin Susanne Dohr: „Anrufe von Bürgern kriegen wir immer wieder, wenn es besonders stinkt. Hauptforderung ist die Aufstellung der Messstation, mehr Kontrolle und auch mehr Transparenz bei Störfällen.“

Schwefelwasserstoff wird künftig gemessen

Bisher hieß es von den Behörden, die Geruchsbelästigung sei nicht gesundheitsschädlich. In einer Presseaussendung verwies Mondi auf eine künftige, moderne Luftgüte-Messstation. Diese Anlage soll noch vor Weihnachten stehen und erstmals die Konzentration von Schwefelwasserstoff in der Luft messen, so Bürgermeister Günther Vallant (SPÖ). Damit sollen die Geruchsbelästungen objektiv festgestellt werden, dann könne die Behörde leichter entscheiden.

Mondi habe außerdem versprochen, dass ein Maßnahmenpaket erstellt werde, um diese Geruchsbelästigungen zu vermeiden. Dieses Konzept soll bis Mitte 2018 vorgestellt werden. Weitere Schritte sollen bei einem runden Tisch mit Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne) nächste Woche festgelegt werden.

Gestank zog bis nach Slowenien

Anfang November zog der stechende Geruch sogar bis nach Slowenien, die Behörden riefen die Bevölkerung auf, nicht nach draußen zu gehen. Mondi entschuldigte sich, außerdem gehe vom Gestank keine Gesundheitsgefahr aus - mehr dazu in Mondi-Störfall: Gestank bis nach Slowenien.