Erpressung nach Bewerbung bei Jobcenter

Vier Kärntner sind nach einer Bewerbung bei einem Internetjobcenter erpresst worden. Die Täter drohten, die Daten der Bewerber weiterzugeben. Zwei weitere Kärntner wurden Opfer von Internetbetrügern, diese gaben sich als Investmentfirma aus.

Ein noch unbekannter Täter hatte in einer Tageszeitung ein Inserat aufgegeben, in welchem Mitarbeiter für den Verkauf von Christbäumen gesucht wurden. Als Kontakt gab der Täter eine E-Mail-Adresse an, die auf ein Jobcenter schließen ließ. Eine 21 Jahre alte Frau aus dem Bezirk Klagenfurt-Land übermittelte ihre Bewerbung samt Fotos und einer Kopie ihres Reisepasses. Als Antwort erhielt sie die Aufforderung zum Kauf von Gutscheinen im Wert von 300 Euro. Andernfalls würden ihre persönlichen Daten weiterverkauft werden, und sie würde große Probleme bekommen, hieß es in dem Schreiben. Die junge Frau wandte sich an die Polizei und übermittelte keine Daten. Die Ermittlungen laufen.

Weitere drei Fälle angezeigt

Wie die Polizei am Sonntagabend mitteilte, wurden drei weitere Anzeigen in Völkermarkt, Radenthein und Wolfsberg erstattet. Es handelt sich bei allen Fällen um dieselbe E-Mail-Adresse des vermeintlichen Jobcenters, von wo aus die Betroffenen aufgefordert wurden, die Gutscheine zu kaufen. Keines der Opfer leistete der Aufforderung des unbekannten Täters Folge, weshalb es derzeit noch zu keinem finanziellen Schaden gekommen ist.

Nach anfänglichen Gewinnen folgte Ernüchterung

Opfer von Internetbetrügern wurden auch zwei Männer aus Villach und Ferlach. Der 43 Jahre alte Villacher und ein 72 Jahre alter Mann aus dem Bezirk Klagenfurt-Land investierten im Zeitraum von März bis Mai 2017 unabhängig voneinander bei der australischen Investmentgesellschaft Skyllex PTY Geldbeträge von 2.250 Euro bzw. 1.500 Euro. Beide Männer registrierten in den Anfangsmonaten deutliche Vermögenszuwächse.

Im Internet wurden fünf verschiedene Geldanlagepläne angeboten, mit 50 Dollar Mindestkapital. Veranlagt wurde angeblich an der australischen Börse, auch russisches Kapital dürfte im Spiel gewesen sein. Die versprochene Auszahlung - je nach Anlagemodell binnen 25 oder 30 Tagen - erreichten die beiden Kärntner nicht.

Vermutlich weitere Opfer in ganz Österreich

Als die Männer das reklamierten, forderte Skylexx weitere Investitionen. Konkret wurden die Männer laut Polizei aufgefordert, eine Skyllex-Card um 1.050 Euro zu kaufen. Beide Männer ließen sich nicht darauf ein, sie gingen aber zur Polizei. Bis dato wurden weder das bereits investierte Geld noch versprochene Gewinne an die Opfer ausbezahlt. Der Kontakt brach zur Gänze ab, die Betreiber nahmen die Website von Netz. Die Polizei geht davon aus, dass viele Österreicher mit dem Internetversprechen Geld verloren haben. Die Dimension sei heute noch nicht abschätzbar, sagten die Kriminalisten.

Von der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) gibt es eine Investorenwarnung für die Skyllex PTY LTD. „Skyllex“ sei nicht berechtigt, konzessionspflichtige Bankgeschäfte in Österreich zu erbringen.