Erhebliche Lawinengefahr in den Bergen

In den Bergregionen im Südwesten sind in der Nacht auf Sonntag 40 bis 50 Zentimeter Neuschnee gefallen, teilweise ist die Schneedecke 80 Zentimeter dick. Laut Kärntner Lawinenwarndienst ist die Lawinengefahr mit Stufe drei am Sonntag „erheblich“.

In der Nacht auf Sonntag fiel nicht nur Schnee, es wehte auch Nordwind und sorgte für gefährlichen Triebschnee und Schneeverfrachtungen. „Das führt dazu, dass auf der windabgewandten Seite mehr Schnee ist. Er verbindet sich nicht sehr gut mit dem darunterliegenden Altschnee und kann leicht losgetreten werden“, sagt Wilfried Ertl vom Kärntner Lawinenwarndienst .

Skifahrern und vor allem Tourengehern, die abseits der gesicherten Pisten unterwegs sind, rät Ertl, Steilhänge über 35 Grad zu vermeiden: „Man sollte sich eher im etwas flacheren Gelände bewegen und einfachere Skitouren unternehmen, um diese ohne Unfall zu überstehen.“

Vorsicht vor Triebschneeablagerungen

Besonders gefährdete Gebiete liegen laut Ertl überall dort, wo viel Schnee gefallen ist: „In den etwas schneeärmeren Kärntner Gebirgsgruppen, wie zum Beispiel Koralm, Saualm oder teilweise im Norden sollte man allgemein aufpassen, weil die Schneedecke noch nicht sehr dick ist. Man kann bis zum Untergrund durchtreten. In den schneereicheren Gebieten im Süden sollte man auf die Triebschneeablagerungen aufpassen, die bereits durch eine geringe Zusatzbelastung von einer Person losgetreten werden können.“

Lawinenwarnstufe 3, wie sie derzeit in den Karawanken herrscht, dürfte es bei Schönwetter bald nicht mehr geben, schätzt Ertl. Die spontanen Lawinen würden dann schon abgegangen sein.

Weitere Entwicklung offen

Für Mitte der kommenden Woche ist erneut Schneefall vorhergesagt. Wie sich die Lawinensituation entwickeln werde, sei aus derzeitiger Sicht noch schwer zu sagen, so Ertl: „Es kommt von Norden her. Für uns ist ein Oberitalientief entscheidend oder dass feuchte Luft vom Süden her kommt, damit wir genug Schnee bekommen. In den Hohen Tauern kann es aber natürlich ab Donnerstag zu einem Anstieg der Lawinengefahr kommen“, schätzt der Experte.

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