Draisinen sollen Gailtalbahn beleben

Nach der Einstellung der Gailtalbahn soll das verwaiste Schienennetz touristisch genutzt werden. Künftig soll die Strecke mit Schienenfahrrädern, so genannten Draisinen, befahrbar sein.

Ende 2016 trat die Gailtalbahn nach über 100 Jahren ihre letzte Fahrt an, nun ist in Planung, das Schienennetz mit Draisinen wieder zu beleben. Die viersitzigen Schienenfahrräder werden über zwei Pedale und mit Muskelkraft angetrieben. Vorbild ist das Burgenland, dort sind auf einer stillgelegten 23 Kilometer langen Bahnstrecke Gäste auf bis zu 130 Draisinen unterwegs. An einem Tag von Oberpullendorf nach Horitschon, am nächsten in die Gegenrichtung, lautet das Angebot. Auch im Weinviertel gibt es auf einer stillgelegten Bahnstrecke einen solchen Betrieb.

Gailtalbahn Draisinen Nutzung

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830.000 Euro Kosten

Ein ähnliches Angebot schwebt dem Verein Gailtalbahn für die Strecke zwischen Kötschach und Jenig vor. In einem ersten Schritt könnten 20 solcher Draisinen zu je 4.000 Euro angeschafft werden, sagte der Obmann des Vereins Gailtalbahn, Andreas Mühlsteiger. Eine Betriebsgesellschaft habe man bereits gegründet.

Die Kosten für notwendige Sanierungen des Gleiskörpers, bauliche Adaptierungen, Instandhaltung und die Draisinen belaufen sich laut Schätzungen auf 830.000 Euro bis zum Jahr 2020. Danach sollte der Betrieb kostendeckend geführt werden.

Gailtalbahn Draisinen Nutzung

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Landespolitik signalisiert Zustimmung

Kommenden Montag gibt es laut Obmann Mühlsteiger noch ein Gespräch mit dem für Öffentlichen Verkehr zuständigen Landesrat Rolf Holub von den Grünen. Auch Landeshauptmann Peter Kaiser und Stellvertreterin Gaby Schaunig von der SPÖ sowie FPÖ-Landesrat Gernot Darmann signalisieren laut einer Aussendung des Landes Unterstützung. Eine finanzielle Anschubfinanzierung sei vorstellbar, hieß es. Diese müsste freilich erst von der Landesregierung beschlossen werden. Für die Finanzierung hofft man auch auf Unterstützung der EU, auch Sponsoren werden, zum Beispiel über Crowdfunding, gesucht.

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