Wieder Waggons bei Spittal entgleist

Am Dienstag kurz nach 5.00 Uhr ist ein Güterzug bei der Einfahrt in den Bahnhof Spittal aus den Schienen gesprungen. Die Tauernbahnstrecke zwischen Spittal und Rothenthurn wurde zeitweise gesperrt. Ein ähnlicher Vorfall passierte schon letztes Jahr.

Laut ÖBB-Pressesprecher Christoph Posch seien zwei Waggons eines Güterzuges entgleist, die Räder standen neben den Gleisen. Es sei aber kein Waggon umgestürzt. Der fast 1.500 Tonnen schwere Güterzug kam von Italien und sei mit nur geringer Geschwindigkeit unterwegs gewesen. Vermutlich seien zwei der 16 Waggons beim Überqueren einer Weiche von den Gleisen gesprungen, so Posch. Die Erhebungen der Ursache seien im Laufen.

Zug beeinträchtigte Frühverkehr

Obwohl der entgleiste Zug auf Bahnsteig 10 zu liegen kam, beeinträchtigte er den Frühverkehr gehörig. „Der Zug hat sämtliche Gleise des Bahnhofes gequert und stand dann quasi quer über die gesamten Bahnhofsgleise“, so Posch. Deshalb musst man die nicht beschädigten Zuggarnituren abziehen und konnte so zwei Streckengleise für den Bahnverkehr freimachen, so der ÖBB-Pressesprecher.

Zug in Spittal entgleist Güterzug ÖBB

ORF

ÖBB-Sprecher Christoph Posch

Rund drei Stunden war die Strecke zwischen Rothenthurn und Spittal gesperrt. Die Bahn richtete für die Fahrgäste einen Schienenersatzverkehr ein. Bei der Entgleisung wurden weiters drei Weichen beschädigt, die jetzt saniert werden müssen, so Posch.

Ähnlicher Unfall im Vorjahr

Bereits im Dezember 2016 kam es in der Nähe des Bahnhofes Spittal zu einem ähnlichen Unfall - mehr dazu in Tauernbahn bis Donnerstag gesperrt (kaernten.ORF.at; 27.12.2016). Ein Erzzug aus Kroatien entgleiste im Bereich einer Weiche. Damals entstand ein Millionenschaden. Ein Zusammenhang mit dem Unfall heute früh sei aber nicht gegeben. „Es war damals ein technisches Gebrechen am Fahrwerk. Der heutige Unfall wird gerade von unseren Technikern gemeinsam mit Experten untersucht“, so Posch.

ÖBB: „Keine desolaten Waggons“

Etwa 300 Güterzüge sind pro Tag auf Kärntens Gleisen unterwegs. Neben ÖBB-Waggons sind auch Waggons aus Südosteuropa dabei. Dass hier mitunter desolate Waggons unterwegs sein könnten, dementieren die ÖBB. „Es dürfen nur für den Betrieb zugelassene Waggons eingesetzt werden. Hier gibt es wagentechnische Untersuchungen, die auch entlang der Strecke durchgeführt werden“, sagte Posch. Sollte ein Wagen nicht betriebstauglich sein, so werde er sofort aus dem Verkehr gezogen.

„Wir selbst trachten nach einem sicheren Bahnbetrieb und legen hierfür auch ein sehr gutes Zeugnis ab, da wir zu einer der sichersten Bahnen in Europa zählen“, sagte ÖBB-Sprecher Posch. Eine genaue Unfallursache, warum der Zug in Spittal aus den Gleisen sprang, wird erst in den nächsten Tagen oder Wochen feststehen.