Kleinsten Schmerzschrittmacher implantiert
Der neuartige Schmerzschrittmacher hat in etwa die Größe einer Medaille und wird in einer einfachen Operation unter der Haut des Patienten platziert. Alexandra Resch, Neurochirurgin am Klinikum Klagenfurt, sagte, es brauche zwei Operationen. Beim ersten Eingriff werde die Sonde implantiert, dies erfolge in lokaler Betäubung: „Der Patient gibt an, wo er sein Schmerzareal hat, die Sonde sollte dann dieses Areal abdecken. Danach geht der Patient mit einer externen Batterie nach Hause und testet das System.“
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Stellt sich beim Patienten nach einer Testphase von ein bis drei Wochen eine deutliche Schmerzlinderung ein, wird der fixe Impulsgeber implantiert. Während des Testens gebe es regelmäßige Kontrollen an der Schmerzambulanz, der Patient gibt Feedback. Sonde und Batterie werden bei einer zweiten Operation unter der Haut verbunden. Die Operationen erfolgen laut Resch im Bereich des Rückenmarks, ansonsten seien die Eingriffe harmlos.
Kleinsten Schmerzschrittmacher implantiert
Am Klinikum Klagenfurt wurde erstmals in Österreich einem Schmerzpatienten der derzeit kleinste Schmerzschrittmacher implantiert.
Medikamente reduzieren oder absetzen
Die Funktionsweise ist einfach: Schwache elektrische Signale, die über eine Sonde zum Rückenmark und zu den Nervenbahnen geleitet werden, verhindern die Schmerzweiterleitung. Zusätzlich zeichnet der Stimulator die täglichen Aktivitäten und Körperpositionen auf, das hilft bei der Einstellung der Impulse. Die Lebensqualität werde deutlich verbessert, sagt Rudolf Likar, Leiter der Schmerzambulanz. „Der neue Schmerzschrittmacher hat den Vorteil, sehr klein zu sein, er ist schnell aufladbar und außerdem MR-tauglich.“
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Die Kosten für das Gerät und die notwendigen Operation betragen rund 30.000 Euro. Weil aber teure Schmerzmedikamente abgesetzt werden können, rechnet sich der Eingriff aber schon nach wenigen Jahren. Außerdem greifen manche Medikamente die Nieren der Patienten an wenn sie überhaupt ausreichend wirken.