Bildungsdirektion statt Landesschulrat

Ab 1. Jänner 2019 gibt es statt Landesschulräten nur noch Bildungsdirektionen. Sie sollen den Bildungsweg jedes Kärntners nahtlos nachvollziehbar machen und Kinder von Anfang an fördern. Auch für die Prävention sei es sinnvoll, heißt es.

Ab 1. Jänner 2018 können die Landeshauptleute nach dem neuen Bildungsreformgesetz die bisherigen Präsidenten des Landesschulrates mit der Funktion des provisorischen Bildungsdirektors betrauen. Das Jahr bis zur Umstellung soll für die Vorbereitungen auf das neue System genutzt werden.

Altersberger bereitet Umstrukturierung vor

Landsschulratspräsident Rudolf Altersberger soll mit Anfang 2018 als interimistischer Bildungsdirektor eingesetzt werden und diese Funktion bis zur nächsten Landtagswahl inne haben. Bis dahin soll er die Umsetzung der Bildungsdirektion, die östereichweit ab 1. Jänner 2019 geplant ist, vorbereiten. Den Auftrag dazu habe er von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) bereits bekommen. Er werde die Umstrukturierung in der Verwaltung von der derzeit getrennten Abteilungen sechs und dem Landesschulrat vorbereiten.

Sie werden in allen schulischen Angelegenheiten und ev. samt Kindergärten zusammenarbeiten. Ob Kindergärten in die Zuständigkeit der Bildungsdirektion fallen, entscheiden die Bundesländer selbst. Es solle eine neue, gemeinsame Sicht auf Landes- und Bundesschulen geben, so Altersberger: „Auch rechtliche Angelegenheiten oder auch Schulbauten. Gibt es irgendwo eine Landesschule, die saniert wird, ist in der Nähe ein Bundesgebäude, wo man Platz hätte.“

Gemeinsame Behörde von Land und Bund

Die Bildungsdirektionen sind eine gemeinsame Behörde von Bund und Land und werden nach dem Bildungsreformgesetzes 2017 mit 1. Jänner 2019 überall eingeführt. Sie sind damit für Landes- und Bundeslehrer zuständig. Sitz der Direktion ist in der Landesregierung. Land- und forstwirtschaftliche Schulen werden nicht erfasst.

Förderungen schon ab Kindergarten

Durch die Neustrukturierung soll laut Altersberger der schulische Ausbildungsweg jedes Kärntner Schülers nahtlos nachvollziehbar sein: „Man kriegt die Stärken und die Potenziale der Kinder bereits von Kindergarten und Volksschule mit. Wenn man weiß, dass ein Kind im Kindergarten Sprachförderung gebraucht hat, dass es Unterstützung braucht, bekommt es das auch in der Schule vom ersten Tag weg.“ Jetzt dauere das Zeit, bis man den Bedarf erkennt und das Personal anfordern kann. Auch in der Prävention tue man sich leichter, so Altersberger. Es werde günstiger, schneller, effizienter und die Kinder hätten es leichter.

Direktion, Verwaltung und Pädagogik

Eine weitere Vorgabe zur Umsetzung der Bildungsdirektion ist auch die Ausschreibung des Bildungsdirektors in den kommenden Monaten. Altersberger werde den Posten interimistisch bis zur Landtagswahl innehaben, wie er sagt, dann werde er sich ebenso wie alle anderen Kandidaten bewerben. Der Direktor wird auf fünf Jahre bestellt.

Eine fünfköpfige Kommission werde den besten Bewerber oder die beste Bewerberin auswählen. Bestimmt wird der Direktor dann gemeinsam von Landeshauptmann und Bildungsminister. Außerdem gibt es zusätzlich einen Verwaltungsleiter und einen Pädagogischen Leiter. Auch der Pädagogische Leiter wird für fünf Jahre bestellt, er ist zuständig für die Schulaufsicht, Bereitstellung und Koordination von Inklusion und Sonderpädagogik. Jede Bildungsdirektion wird auch einen ehrenamtlichen Beitrat haben, dem auch Lehrer- und Elternvertreter angehören sollen. In Kärnten sind darin auch Vertreter der slowenischen Volksgruppe inkludiert.

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