Eltern prangern gefährliche Bushaltestelle an

Eine neu errichtete Bushaltestelle in Klagenfurt sorgt für einen Aufschrei bei den Eltern von Schulkindern. Es gebe auf dem Gehsteig zu wenig Platz für alle wartenden Kinder und daher komme es zu gefährlichen Situationen mit dem Straßenverkehr.

Die Station der im Juni neu installierten Buslinie 15 liegt direkt bei der Koschatstraße - einer Ausfahrtsstraße. Dort gebe es keinen ausreichenden Platz für die vielen wartenden Schülerinnen und Schüler des Bachmann-Gymnasiums. Die Nähe zur neu gebauten Wohnsiedlung in der Koschatstraße sei gut für die potenziellen Mieter der Anlage, aber sehr gefährlich für die Schüler. Das Problem werde durch fehlende Busbuchten noch verschärft.

Bushaltestelle Koschatstraße Schüler Protest Eltern

ORF/Konrad Weixelbraun

Die Bushaltestelle befindet sich auf der Fahrspur stadtauswärts

Nur eine Fahrspur stadtauswärts

Anrainer berichten von haarsträubenden Szenen auf der Straße, weil Kinder auf dem schmalen Gehweg nicht ausreichend Platz hätten. Eine Anrainerin war jahrelang als Notärztin im Einsatz, sie kennt das Gefahrenpotenzial bei Bushaltestellen wie dieser. Denn die Koschatstraße habe stadtauswärts nur eine Fahrspur, die Haltestelle sei einfach auf dem Gehweg errichtet worden: „Die Autos bleiben stehen, weil die Kinder während des Wartens spielen. Aus meiner Sicht als Mutter gibt es bedenkliche Situationen, wenn ich die Kinder beobachte. An dieser Haltestelle stehen die Kinder am schmalen Gehsteig in Trauben.“

Gehsteig komplett blockiert

Wer keinen Platz mehr finde, stehe auf der Straße, so die Anrainerin. Auch das Passieren des Gehsteigs sei für Senioren mit Rollator, Kinderwagen oder Kindern mit Rädern nicht mehr möglich, sie müssen wegen der Wartenden auf die Straße ausweichen und den Bordstein hinunter überwinden. Dazu komme noch, dass die Koschatstraße, als Verbindungsstraße zur Autobahn, oft von Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht genützt werde, die mit hoher Geschwindigkeit an der Bushaltestelle verbeifahren, so die Anrainerin.

„Haltestelle vom Land konzessioniert“

Frank Frey (Grüne) ist der zuständige Referent für den öffentlichen Verkehr und auch Wohnbaureferent. Dass die Bushaltestelle direkt vor der neuen Wohnsiedlung stehe, sei kein Zufall. Frey betont aber, dass die Haltestelle vom Land auch konzessioniert worden sei: „Es muss jede Haltestelle vom Land konzessioniert werden in Hinblick auf Sicherheit, Machbarkeit und bauliche Gegebenheiten. Das Anhalten und Ein- und Aussteigen dauert nicht länger als 30 bis 45 Sekunden, das ist von der Sicherheit der Straße her weil Autos warten müssen, nicht der Rede wert.“

Ähnlich gelagerte Haltestellen direkt an der Straße bei Schulen gebe es mehrere, sagte Frey. Ein erhöhtes Gefahrenpotenzial sehe er darin nicht.