Die „virtuelle Klasse“ der Zukunft

Derzeit wird der Ausbau der Schulautonomie bundesweit mit Pilotprojekten erprobt. Eines dieser Projekte ist die „virtuelle Klasse“ an der HTL-Mössingerstraße. Diese temporäre Klasse bietet Nachhilfe und Hochbegabtenförderung zugleich.

Die HTL Mössingerstraße in Klagenfurt macht schon länger von den möglichen Freiräumen im Rahmen der Schulautonomie Gebrauch, insgesamt 1.000 Schüler werden dort unterrichtet. Am Montag wurde ein Pilotprojekt der Schule in Wien als Vorzeigebeispiel für Schulautonomie präsentiert – die „virtuelle Klasse“, geschaffen in Zusammenarbeit mit dem Halbleiterkonzern Infineon.

Dafür werden Schüler aus verschiedenen Abteilungen und unterschiedlichen Jahrgängen temporär je nach Interessenlage in einer Gruppe zusammengefasst. Die Zuordnung zu den Stammklassen bleibt dabei erhalten. In den „virtuellen Klassen“ steht dann oft Projektunterricht unter Einbindung der Wirtschaft auf dem Programm.

Unterricht auf die Schüler abgestimmt

Vorteil sei, dass man damit sehr auf die Interessen und Bedürfnisse der Schüler eingehen könne, sagt Direktor Hubert Lutnik. Der projektorientierte Unterricht erfolge auch in Zusammenarbeit mit Technik- und IT-Experten des Infineon-Konzerns. Meist findet der Unterricht in der virtuellen Klasse für eine Stunde statt. In dieser Zeit ist es laut Lutnik auch möglich, bei Bedarf Nachhilfeunterricht zu geben, aber auch Hochbegabte zu fördern.

Hammerschmid: Die Schule der Zukunft

Noch-Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) warnte am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien die Koalitionsverhandler von ÖVP und FPÖ davor, bei der Schulautonomie wieder den Rückwärtsgang einzulgen: „Zurück in die alte Schulwelt, das darf es nicht sein.“ Gerade Schulen wie die HTL-Mössingerstraße würden zeigen, wie die Schule der Zukunft aussehen könne, so die Bildungsministerin.

Mit dem Schuljahr 2017/18 sind erste Maßnahmen der vor dem Sommer beschlossenen Bildungsreform in Kraft getreten. Zentrale Punkte wie der Zusammenschluss von Schulen in Clustern oder die Möglichkeit zur Bildung flexibler Gruppengrößen bei Wegfall der Klassenschülermindest- wie -höchstzahlen bzw. der Teilungsziffern sollen jedoch erst nächstes Schuljahr gelten.