Mondi-Störfall: Gestank bis nach Slowenien

In der Papierfabrik Frantschach ist es in der Nacht zum Freitag zu einem Störfall gekommen. Mehrere Anrainer beschwerten sich über „penetranten Gestank“. Auch in Slowenien wurde die Bevölkerung gewarnt. Die Firma entschuldigte sich.

Eine Betroffene berichtete von einem „stechenden Geruch“, der sich in ihrer Wohnung trotz geschlossener Türen und Fenster festgesetzt hatte. Ein anderer Anrainer berichtete von einer ähnlichen „penetranten Geruchsbelästigung“ und sagte, dass es nicht das erste Mal sei, dass der Gestank über der Norm liege. Die Anrainer beschwerten sich unter anderem bei der Gemeinde Frantschach-St. Gertraud.

Auch im benachbarten Slowenien wurde der Gestank wahrgenommen. In Slowenij Gradec warnten die Gesundheitsbehörden sogar vorübergehend davor, nicht ins Freie zu gehen und in geschlossenen Räumen zu bleiben. Anstrengende Tätigkeiten im Freien sollten vermieden werden. Kurze Zeit später wurde diese Warnung wieder zurückgezogen. Die slowenische Presseagentur STA meldete einen unangenehmen Geruch im Raum Slowenij Gradec. Es habe bei der regionalen Warnzentrale mehrere Beschwerden von Bewohnern gegeben. Die Bewohner zeigten sich besorgt ob des Gestankes.

Slowenische Agentur

ORF/Sreenshot

Die slowenische Presseagentur STA meldete den Vorfall

Der Bürgermeister der Gemeinde Frantschach-St. Gertraud Günther Vallant setzte sich nach eigenen Angaben am Donnerstag mit der Betriebsleitung der Firma Mondi in Verbindung. Er sagte gegenüber dem ORF, dass nichtkondensierbare Gase normalerweise im geschlossenen Produktionskreislauf verbrannt würden, durch einen Produktionsausfall hätten es die Gerüche dennoch geschafft, nach außen zu dringen.

Keine Gesundheitsgefahr

Die Verpackungsfirma Mondi meldete sich am Freitag in einer Pressemitteilung zu Wort. Darin entschuldigte sich das Unternehmen für die entstandene Geruchsentwicklung. Es bestehe keine gesundheitliche Gefahr für die Bevölkerung, versicherte Mondi, das Problem sei bereits beseitigt.

„Wir wollen damit nicht mehr leben!“

Laut Bürgermeister Vallant investiere das Unternehmen zwar immer wieder hohe Millionen Summen in Lösungen, dennoch komme es zu Zwischenfällen, etwa bei einem Werksstillstand. „Es hat ein Maß angenommen, damit können und wollen wir nicht mehr leben.“

Bereits mehrere Störfälle

Bereits im vergangenen Jahr gab es laut Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg in der Firma Mondi mehrere Störfälle und damit starken Gestank in der Umgebung. Deshalb seien die Kontrolle verstärkt worden, hieß es. Bürgermeister Günther Vallant hingegen zeigte sich von der Behörde enttäuscht, die Gemeinde merke nichts von diesen Kontrollen, so Vallant zum ORF.

Diese Kritik wies die Bezirkshauptmannschaft zurück. Die Umweltabteilung führe regelmäßige Überprüfungen durch, so die Zuständigen in der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg. Zum aktuellen Fall habe man zehn Beschwerden von Anrainern auf dem Tisch, denen man nachgehen werde.

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