Land will Seeliegenschaften verkaufen

Das Land unternimmt einen neuen Versuch, zwei von drei Seeliegenschaften zu verkaufen, die im Jahr 2007 um 44 Mio. Euro von ÖGB und BAWAG erworben wurden. Laut Landesrechnungshof zahlte das Land um 22 Mio. Euro zuviel, Ermittlungen laufen immer noch.

Das Land Kärnten ist immer noch im Besitz der Liegenschaften am Ossiacher, Maltschacher und Hafnersee. In Inseraten und auf willhaben.at werden Grundstücke nun erneut angeboten. Über Details halten sich die meisten Beteiligten bedeckt. Verkauft werden sollen die beiden Liegenschaften am Ossiacher und Hafnersee. Am Ossiacher-See-Südufer werden Hotel- und Apartmenthäuser mit rund 450 Betten und ein fast drei Hektar großes Grundstück angeboten.

Freier Zugang war Grund für Ankauf

Am Hafnersee ist ein fast 14 Hektar großes Grundstück zu haben. Im Inserat heißt es: „Errichtung eines Seerundweges und eines öffentlichen Badeplatzes am See möglich.“ Damit stellt sich die Frage, ob der öffentliche Zugang also auch wegfallen könnte? Denn der öffentliche Zugang war 2007 Hauptgrund dafür, dass die Liegenschaften gekauft wurden.

Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) gab dazu kein Interview, weil sie auch die Funktion der Landesaufsicht innehabe und ausschließlich die Seeimmobiliengesellschaft dazu Auskunft geben dürfe. Von der Immobiliengesellschaft heißt es, wer die Seeimmobilien kaufen möchte, müsse einen freien Seezugang, eine touristische Nutzung und Investitionen garantieren. Landeshauptmann Peter Kaiser sagte dazu, es sei ein Prozess eingeleitet worden. Man werde nun schauen, wie die Angebotslage sei, so Kaiser. Zum verlangten Kaufpreis sagte Kaiser, er wisse es nicht und könne es auch nicht sagen. Ohne Schätzgutachten werde so etwas aber nicht gemacht.

Ermittlungen laufen immer noch

Der Landesrechnungshof stellte in einer Prüfung fest, dass die Immobilien weit überteuert gekauft wurden - mit Zustimmung damals aller Landtagsparteien. Fast 40 Sitzungen im Seen- Untersuchungsausschuss im Kärntner Landtag brachten kaum Neues ans Tageslicht. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt seit Jahren gegen 16 Personen und zwei Gesellschaften. Die Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue seien weit fortgeschritten, hieß es am Freitag von einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

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