Mit Mitarbeitertausch gegen die Landflucht
„Employment-Sharing“ liegt im Trend, davon wollen auch Firmen in Oberkärnten profitieren. Die 14 Unternehmer aus dem Bereich Hotellerie, Gastronomie, Bergbahnen und Informationstechnologie gründeten den Verein AGZ Nockregion (für Arbeitgeberzusammenschluss), unterstützt von Wirtschaftskammer und Arbeitsmarktservice (AMS). Der Verein soll Unternehmern und Arbeitnehmern Vorteile bringen, damit können die Firmen Arbeitnehmer bekommen, auch wenn sie ihnen keine Vollzeitstelle anbieten können. Zwölf Interessierte wurden schon gefunden, darunter Köche, Schweißer und Buchhalter. Noch heuer soll der neue Verein starten.
Kauf- und Arbeitskraft in der Region halten
Mit der Kooperation soll auch der Landflucht entgegengewirkt werden. Vor allem in Saisonbetrieben, wie in Gastronomie und Hotellerie, sei es üblich, dass die Mitarbeiter von Bundesland zu Bundesland tingeln, sagt AGZ-Obmann Siegfried Arztmann. Mit dem Zusammenschluss soll den Arbeitskräften die Möglichkeit geboten werden, in ihrer Region und bei ihrer Familie zu bleiben.
Und letztlich, so Arztmann, bleibe dann auch die Kaufkraft in der Region, denn das Verdiente werde ja auch am Arbeitsort ausgegeben. Ziel jedes einzelnen Unternehmens sei es, Mitarbeiter an sich zu binden und Fluktuation zu verhindern, sagt Arztmann. Das falle kleineren Unternehmern aber schwerer.
Auch Fixanstellungen bei einem Betrieb möglich
Sobald es Firmengröße und Auftragslage erlauben, sollen Mitarbeiter möglichst von einem Betrieb fix übernommen werden, sagt Alexander Szöllösy vom Netzwerk für Regionale Entwicklung. In Frankreich gibt es bereits viele solcher Kooperationen, in Österreich bisher in der Steiermark, in Niederösterreich und nun in Kärnten. Der Wechsel zwischen den Firmen soll für die Mitarbeiter möglichst angenehm und ohne große Leerläufe organisiert werden. Wichtig sei dem Verein die Abgrenzung zur Leiharbeit, sagt Regionalmanagerin Christine Sitter.