Europ Star Aviation könnte vor Konkurs stehen

Das Klagenfurter Flugunternehmen Europ Star Aircraft muss möglicherweise Insolvenz anmelden. Es gebe finanzielle Probleme, der Betrieb sei eingestellt, so Firmenchef Werner Welz. Es soll schon von einem Mitarbeiteranwalt Insolvenzantrag gestellt worden sein.

Die Firma betrieb von Klagenfurt aus das Fluggeschäft für diverse Jet-Eigentümer und hatte zwischenzeitlich sogar eine eigene Fluglinie. Zurzeit sind von 25 nur noch vier Mitarbeiter im Büro in Klagenfurt beschäftigt. Das große Ziel von Welz war es, von Klagenfurt aus die Welt zu erobern. Über Jahre hinweg gelang das auch.

2003 gründete er die Firma, sein Geschäftsmodell war das Flugmanagement mit Maschinen fremder Eigentümer: „Die Flugzeuge sind für die Eigentümer geflogen und parallel auch auf dem Chartermarkt. Um Kosten für die Eigentümer zu reduzieren, haben wir die Flugzeuge auf dem Chartermarkt betrieben.“

Ralf Schumacher mit an Bord

Bald waren Flugzeuge in Mittel- und Osteuorpa stationiert, von wo aus Flüge weltweit angeboten wurden, auch nach Klagenfurt, sagte Welz. In Klagenfurt gab es keinen Standort. Zwischenzeitlich leaste Welz auch selbst ein Flugzeug.

Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher war zuerst mit an Bord, stieg dann aber aus, als das Geschäft nicht so lief wie geplant. Im Vorjahr musste Welz auch den Jet wieder abgeben. Da war aber die gesamte Firma schon in Schwierigkeiten, räumt der Eigentümer ein.

„Kunden zahlten nicht“

Die Russland-Krise habe die Wachstumsstrategie durchkreuzt. Es habe von Kunden auch Zahlungsausfälle gegeben, daher sei man in der unglücklichen Situation, Lieferanten nicht bezahlen zu können. Betroffen sind auch die Mitarbeiter des Klagenfurter Unternehmens, die großteils schon gekündigt sind, aber noch auf ihr Geld warten. Welz sagte, 20 seien davon betroffen, vier davon arbeiteten noch.

Konkursantrag gestellt

Vor wenigen Tagen soll ein Konkursantrag eines Anwalts, der Mitarbeiter vertritt, gegen die Firma eingebracht worden sein, schreibt Austrian Aviation Net, ein Branchen-Internetportal. Die Schuldneranhörung sei schon nächsten Mittwoch.

Möglicherweise wird es dazu gar nicht kommen, weil Welz selbst zum Konkursrichter gehen könnte: „Wir werden die nächste Woche entscheiden, ob wir selbst Insolvenz zu beantragen oder ob wir selbst Geld in die Hand nehmen und investieren. Das hängt stark davon ab, ob wir das Geld von den Kunden bekommen oder nicht.“ Am Flughafen Klagenfurt gab es keine Auskünfte darüber, ob Welz auch hier Verbindlichkeiten offen habe.