Vor 31 Jahren gestohlene Bilder zurückgegeben
Die Wallfahrtskirche in Bad St. Leoinahrd wurde zweimal von Dieben heimgesucht. In beiden Fällen dürften Profiräuber im Auftrag der italienischen Kunstmafia am Werk gewesen sein. Beim ersten Einbruch, im Frühjahr 1986, wurden die beiden barocken Altarflügel mit acht Ölgemälden und einem Votivbild gestohlen. Anfang der 1990er-Jahre wurden die Bilder von der Spezialeinheit der italienischen Polizei, die sich mit Kunstdiebstählen befasst, entdeckt und an Kärnten zurückgegeben.
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Vier Bilder bleiben verschwunden
Die vier Bilder, um die es am Dienstag ging, wurden beim zweiten Einbruch am 31. Oktober 1986 gestohlen. Es handelt sich um vier gotische Tafelbilder, auf denen die Heiligen Katharina, Barbara, Ursula und Margaretha abgebildet sind. Sie waren Teil der beiden Altarflügel, die die Täter beim Einbruch gestohlen haben.
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In der Folge wurde von der Polizei in Kärnten und Italien ermittelt, allerdings 30 Jahre ohne Erfolg, sagte Gottlieb Türk der Leiter des Landeskriminalamtes Kärnten: „Am 18. Juli 2016 wurde das Bundeskriminalamt verständigt, dass in Italien Bilder sichergestellt wurden, die am 31.10.1986 in Bad St. Leonhard gestohlen wurden. Die Seitentafeln wurden auseinandergeschnitten und acht Einzelbilder daraus gemacht. Vier sind aufgetaucht, vier fehlen nach wie vor.“
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Nach diesen Bildern wird weiter gesucht. Die italienische Polizei hält sich allerdings bedeckt, sagte Türk. Der Händler, bei dem die Bilder sichergestellt wurden, dürfte mit dem Raub vor 30 Jahren nichts zu tun gehabt haben. Gegen ihn wird aber vermutlich wegen Hehlerei ermittelt.
Bilder müssen restauriert werden
In Bad St. Leonhard freut man sich über die Rückkehr der vier Tafelbilder, sagte Pfarrer Martin Edlinger. Allerdings weisen sie deutliche Schäden auf und müssen restauriert werden, so Gerfried Sitar, der für den Bereich Kunst in der Diözese zuständig ist: „Es wird nach Maßgabe der Mittel erfolgen, denn die Restaurierungen sind teuer. In den ursprünglichen Zustand wird man die Bilder nicht mehr bringen können, weil sie ja beschnitten wurden.“