Wer zieht für Kärnten in den Nationalrat?

Von den 183 Sitzen im Nationalrat sind 13 für Kärnten vorgesehen, zehn werden besetzt. Die stärkste Kärnten-Fraktion dürfte in der künftigen Legislaturperiode die der Freiheitlichen sein. Vorzugsstimmen führten bereits zu Umreihungen.

Von den 13 für Kärnten vorgesehenen Sitze dürften nach dem vorliegenden Ergebnis inklusive Wahlkartenprognose nur zehn Sitze vergeben werden. Die verbliebene drei werden über die Reststimmenmandate auf Bundesebene verteilt. Demnach fallen auf SPÖ und ÖVP je drei, die Freiheitlichen können mit vier Mandaten rechnen, sofern die Auszählung der Wahlkarten nicht noch Veränderungen bringt.

FPÖ sogar „überrascht“

FPÖ-Spitzenkandidat Erwin Angerer zeigte sich angesichts des Ergebnisses sogar überrascht und sagte, man habe gehofft, mit der SPÖ um die Spitze kämpfen zu können, aber das Ergebnis sei überraschend. Man wolle eine starke Stimme für Kärnten sein. Aus derzeitiger Sicht werden den ehemaligen Landesrat Christian Ragger, der Afritzer Bürgermeister Max Linder und Klubobmann Christian Leyroutz für die FPÖ in den Nationalrat einziehen.

Wahlkarten könnten Stimmen für SPÖ bringen

Die SPÖ ist um Schadensbegrenzung bemüht. Kärntens Spitzenkandidat Philip Kucher wird für eine zweite Periode in den Nationalrat einziehen. Bei den Listenplätzen aus Kärntner Sicht gebe es keine Überraschungen. In den nächsten Stunden werde es die nächsten Ergebnisse der Wahlkarten geben, man hoffe auf eine positive Veränderung zugunsten der SPÖ. „In Klagenfurt bleibt das Grundmandant für die SPÖ erhalten, im Lavanttal hat Wolfgang Knes das Grundmandat erhalten, Irene Hochstätter-Lackner wird für Villach ins Parlament einziehen.“

ÖVP: Umreihung durch Vorzugsstimmen

Für die ÖVP bedeutet der Ausgang der Nationalratswahl, dass zwei weitere Mandatare nach Wien wechseln. Wie genau die Reihenfolge aussieht, würde von der zur Zeit laufenden, internen Auszählung der Vorzugsstimmen abhängen, sagte Nationalratsabgeordneter Gabriel Obernosterer. Wer mehr Vorzugsstimmen auf der Landesliste hat, wird vorgereiht. Auch ein Grundmandat scheint im Wahlkreis Ost möglich, sagte Obernosterer: „St. Veit, Wolfsberg und Völkermarkt ist jener Wahlkreis, der am ehesten ein Grundmandat erreichen könnte. Es fehlen nur bis zu 3.000 Stimmen, das könnte sich bei den Wahlkarten noch ergeben.“ Würde ÖVP-Generalsekretärin Elisabeth Köstinger in die Regierung wechseln, rückte ein weiterer Kärntner in den Nationalrat nach.

Am Dienstag wurde klar, dass die Vorzugsstimmen zu einer Umreihung bei der ÖVP geführt haben: Hinter Elisabeth Köstinger und Gabriel Obernosterer wird nun Peter Weidinger in den Nationalrat einziehen. Daher fällt Angelika Kuss-Bergner auf den vierten Platz zurück. Nur wenn Köstinger das Mandat der Landes- oder Bundesliste annimmt, oder wenn sie Ministerin wird, kann Kuss-Bergner in den Nationalrat einziehen.

Grüne: Köchl will sich weiter engagieren

Schaffen die Grünen den Einzug in den Nationalrat tatsächlich nicht mehr, würde Spitzenkandidat Matthias Köchl seinen Sessel räumen müssen. Dennoch will er politisch aktiv bleiben: „Ich bin seit 22 Jahren für die Grüne Sache engagiert und mit einem Mandat kann man mehr machen, ohne weniger. Ich bin aber nach wie vor motiviert, Themen wie Klimawandel und die Zukunft unserer Kinder sind nach wie vor brennend.“ Das endgültige Endergebnis wird am kommenden Donnerstag nach Auszählung der letzte Wahlkarten vom Innenministerium bekanntgegeben werden.

Links: