FPÖ gewann Stimmen von allen Parteien

Die FPÖ hat bei der Nationalratswahl in Kärnten viele Stimmen von Stammwählern bekommen, 16 Prozent kamen von der SPÖ. Auch Nichtwähler von der Wahl 2013 stimmten am Sonntag für die FPÖ. Auch die ÖVP profitierte von Wechselwählern.

Die FPÖ erreichte am Sonntag im vorläufigen Endergebnis - inklusive Wahlkartenprognose - ein Plus von 14 Prozent und steht bei 31,9 Prozent. Der Großteil von 37 Prozent der Wähler stimmte bereits im Jahr 2013 für die Freiheitlichen, 20 Prozent der ehemaligen BZÖ-Wähler entschieden sich ebenfalls für die Freiheitlichen. 16 Prozent der Wähler kommen von der SPÖ. Dazu wählten 13 Prozent der Nichtwähler aus dem Jahr 2013 die FPÖ. Neun Prozent der Stimmen kamen vom Team Stronach, das ebenso wie das BZÖ diesmal nicht mehr angetreten war. Von der ÖVP kommen drei Prozent und von den Grünen zwei Prozent.

NR Wahl 2017 Zahlen inklusive Wahlkartenprognose

ORF

Inklusive Wahlkartenprognose

ÖVP gewann 11,6 Prozent dazu

Die ÖVP, der Wahlsieger auf Bundesebene, gewann auch in Kärnten 11,6 Prozent dazu und liegt laut dem vorläufigen Endergebnis inklusive Wahlkartenprognose bei 26,8 Prozent der Stimmen. 46 Prozent wählten bereits vor vier Jahren die ÖVP, 13 Prozent kommen von der FPÖ, elf Prozent von ehemaligen Grünwählern und sechs Prozent von Nichtwählern aus dem Jahr 2013. Von BZÖ und Team Stronach, die bei der Wahl am Sonntag nicht mehr kandidierten, konnte die Kurz-Partei elf bzw. neun Prozent für sich verbuchen. Zwei Prozent wanderten von NEOS zur ÖVP.

SPÖ verlor an die FPÖ

Die SPÖ bekam nach vorläufigem Ergebnis inklusive der Wahlkartenprognose 29,6 Prozent der Stimmen und damit um 2,8 Prozent weniger als im Jahr 2013. 16 Prozent ihrer Wähler der letzten Wahl verlor sie an die Freiheitlichen, zwei Prozent an die Liste Pilz und ein Prozent an die ÖVP. Zehn Prozent der Stimmen, die die SPÖ bekam, kamen von den Grünen und acht Prozent von den Nichtwählern 2013.

Wählerstromanalyse Kärnten Nationalratswahl 2017

ORF/SORA

Wahldebakel für die Grünen

Ein Debakel erlebten die Grünen sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Nur 17 Prozent der Kärntner Grünwähler aus dem Jahr 2013 wählten wieder Grün. 27 Prozent gingen zur ÖVP, 26 Prozent zur SPÖ. Elf Prozent wanderten zur Liste des ehemaligen Grünen Peter Pilz, zehn Prozent an NEOS und vier Prozent an die FPÖ.

Die Grüne Landesspitze will am Montagabend zu einer Sitzung zusammenkommen. Sie drängen derzeit nicht auf einen personellen Wechsel an der grünen Bundesspitze. Am Dienstag folgt die Kärntner SPÖ in einem Parteivorstand, am Mittwoch tagen Freiheitliche und ÖVP in Kärnten.

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