Dorfladen bringt wieder Leben nach Fresach

Vor zehn bis 15 Jahren haben viele kleine Nahversorger in den ländlichen Gebieten geschlossen, auch in Fresach. Doch dort sperrte nach 14 Jahren ohne Geschäft kürzlich wieder ein Dorfladen auf, er ist Teil des EU-Leaderprojekts und bringt neues Leben ins Dorf.

Rund 500 Menschen leben im kleinen Bergdorf Fresach im Bezirk Villach-Land, um die 1.200 sind es im gesamten Gemeindegebiet. 14 Jahre lang hatten die Fresacher im Ort kein Lebensmittelgeschäft. Einwohnerin Monika Tscharnuter sagt, früher habe man drei Geschäfte gehabt. Sie müsse vom Berg herunter acht Kilometer nach Feistritz fahren, „das war schon anstrengend“. Seit am 1. August der Dorfladen im ehemaligen Postamt aufsperrte, gibt es wieder einen Nahversorger in Fresach.

Fresach Dorfladen EU Projekt

ORF

Mit dem Laden hat das Dorf wieder einen Treffpunkt

Bewusst unabhängig von Lebensmittelketten

Andrea und Ernst Egger sind die Betreiber des kleinen Geschäftes, sie blieben bewusst unabhängig von einer großen Lebensmittelkette und setzen als Genussland-Kärnten-Partner auf ein regional bäuerliches Sortiment, so Ernst Egger: „Wir haben lange nachgedacht, mit Unterstützung der Gemeinde ist es leichter gegangen. Wir haben Kontakt mit regionalen Produzenten und die liefern Produkte mit hoher Qualität.“

Fresach Dorfladen EU Projekt

ORF

Angeboten werden regionale Produkte, was wiederum den Bauern hilft

Sonja Walder ist die Brotlieferantin der Eggers. Für sie als Bergbäuerin sei es optimal, dass man ein bisschen Zuverdienst habe. Mit zehn Hektar Nutzfläche könne man nicht mehr überleben. Auch ein kleines Cafe ist angeschlossen, das von den Kunden gerne als Kommunikationsort genutzt wird. Sie schätzen aber auch den persönlichen Kontakt beim Einkauf.

Fresach Dorfladen EU Projekt

ORF

Bis zu acht Kilometer mussten die Fresacher zum Einkaufen fahren, problematisch vor allem für ältere Bürger

Stärkung der Region

Eine der Kundinnen ist Ingrid Strmljan: „Es ist für die Gemeinde ein Gewinn, dass man nicht wegen allem nach Feistritz fahren muss. Man kann einen Kaffee trinken und bekommt heimische Produkte“. Zwei Jahre dauerte es, bis die Idee vom örtlichen Nahversorger mit Hilfe eines EU-Leaderprojektes und der Gemeinde umgesetzt werden konnte, so Bürgermeister Gerhard Altziebler (FPÖ).

Es gab Fördermittel für den Laden, damit habe man die Idee umsetzen können. Als Starthilfe für die Betreiber zahlen sie in den ersten beiden Jahren weder Betriebskosten noch Miete, so der Bürgermeister. Der Dorfladen in Fresach ist ein Projekt, das die Grundversorgung der Bevölkerung sichern und die Wertschöpfung in der Region stärken will.