Landtag diskutiert über Chancen im Tourismus

Der Landtag hat sich am Donnerstag auf Antrag der ÖVP in seiner Aktuellen Stunde mit dem Thema „Aufbruch im Tourismus“ beschäftigt. Obwohl die Zahlen für den gesamten Sommer noch nicht vorliegen, dürfte die Saison gut gelaufen sein. Dennoch bleibe viel zu tun.

Das Tourismusreferat ist in Kärnten ÖVP-Hand. Der stellvertretende Klubobmann der ÖVP Markus Malle forderte, dass das Arbeiten im Tourismus erleichtert werden müsse. Er forderte Senkung der Steuern, Abschaffung der Körperschaftssteuer auf nicht entnommene Gewinne und Senkung der Lohnnebenkosten.

FPÖ: ÖVP hat geschlafen

Der Klubobmann der FPÖ Christian Leyroutz konterte, wer hätte die ÖVP in der Bundesregierung in den letzten Jahren daran gehindert, die Steuererleichterungen vorzunehmen. Er erinnerte daran, dass die ÖVP die Mehrwertsteuer für Hotels auf 13 Prozent erhöhten. Die Betten in Kärnten seien nur zu 30 Prozent ausgelastet, ein Drittel der Gasthäuser hätten seit 2005 zugesperrt, nur wenige Betriebe seien online buchbar. Die FPÖ wirft dem zuständigen Referenten vor, verschlafen zu haben.

Der angesprochene Landesrat Christian Benger sieht den Tourismus hingegen schon jetzt im Aufbruch mit Investitionen, die so hoch seien wie schon lange nicht mehr und einer Wertschöpfung, die viel höher sei als von den politischen Mitbewerbern behauptet.

SPÖ für höhere Löhne im Touismus

Es müsse alles daran gesetzt werden, dass die Mitarbeiter im Tourismus genug verdienen und 40 Stunden in der Woche beschäftigt werden. Nur so könnten Betriebe auch Mitarbeiter finden, betonte die SPÖ. Nach 25 Jahren Talfahrt im Tourismus gehe es jetzt aufwärts. Dafür dass dies so bleibe müsse noch viel getan werden, sagte Klubobmann Herwig Seiser. Die fehlenden Infrastruktur, eine notwendige Qualitätsverbesserung und der einsaisonale Tourismus seien die Bereiche, an denen man massiv arbeiten müsse.

Hartmut Prasch vom Team Kärnten kritisierte die Registrierkassenpflicht und die ständig wechselnden Nichtraucherbestimmungen, die den Betrieben viel Substanz gekostet hätten. Aber Kärnten habe auch Chancen, sich im Gesundheits- und Pflegetourismus einen Namen zu machen. Nötig sei die Vernetzung von Betrieben und Initiativen, die im Gesundheitsbereich tätig seien. Kärnten könnte erste Adresse im Pflegetourismus werden.

Grüne: Schöne Landschaft nicht verbauen

Viele Gäste würden nach Kärnten kommen, weil es ein sicheres Land sei und schöne Berge und Seen habe. Doch dann werde der Wörthersee mit Betonbunkern verbaut, kritisierte Barbara Lesjak, die Klubobfrau der Grünen. Die Schönheit der Landschaft werde dadurch massiv beeinträchtigt.

Johanna Trodt Limpl von der IG der freien Abgeordneten fordert mehr Engagement der Politik und der Touristiker, um Fluggäste nach Kärnten zu bringen, wie es in Tirol und Salzburg hervorragend funktioniere. Vor allem die Bürgermeister unter den Abgeordneten forderten vom Land bessere Rahmenbedingungen für die Gemeinden, denen in der Tourismuspolitik viel zu viel Last auferlegt werde. Alle Redner bedankten sich bei den Unternehmern und den Mitarbeitern im Tourismus für deren Einsatz.