Mögliche Betrüger bieten Terrassenreinigung

Mögliche Handwerksbetrüger scheinen zur Zeit im Raum Villach ihr Unwesen zu treiben. Eine Gruppe Engländer bietet Terrassenreinigung an, verlangt dann aber plötzlich mehr Geld als vereinbart. Die Arbeiterkammer warnt, die Polizei wurde informiert.

In einer Siedlung in Vassach bot eine Gruppe von Engländern einer Villacherin an, ihre Pflastersteine von Unkraut zu befreien. Rechnung gab es für Arbeit keine und anstelle der ausgemachten 300 Euro waren es plötzlich 900 Euro, die die Männer forderten. Die Villacherin ärgert sich, dass sie auf die Männer hereinfiel. Weil die Arbeiter aber auch schon bei den Nachbarn tätig waren, dachte sie, sie könne dem Angebot trauen.

Am Mittwochnachmittag parkte ein Lieferwagen mit englischem Kennzeichen vor ihrem Haus, zwei Männer stiegen aus. Sie stellten sich als Arbeiter einer englischen Firma vor, die in der Schweiz, Deutschland und Österreich tätig sei und boten ihr an, ihre Terrasse und Einfahrt zu reinigen. Da Saisonende sei, könnten sie die Leistungen zudem um einen stark vergünstigten Preis anbieten. Nach der Reinigung sollte ein Spezialsand aufgebracht werden, der verhindern solle, dass weiteres Unkraut wachse, so die Villacherin.

Hausbesitzerin fühlte sich bedroht

Die Arbeiter legten sofort mit einem Hochdruckgerät los. Doch schon nach knapp 30 Minuten und noch bevor Sand in den Fugen landete, forderten die Männer mehr Geld als vereinbart. „Sie haben nur gesagt, sie hätten gerne 950 Euro, denn sie hätten nachgemessen und mehr Quadratmeter gereinigt, eigentlich wären für 99 Quadratmeter 990 Euro fällig.“

Als die Villacherin nur 300 Euro bezahlen wollte, reagierten die Arbeiter ungehalten. Einer rief „Give me the money“ und sei sehr aggressiv geworden und auf wenige Zentimter an sie herangetreten. Sie hätten ihr das Geld aus der Hand gerissen und davongefahren, schildert die Hausbesitzerin.

Ähnliches Vorgehen bei Nachbarn

Als sie Nachforschungen bei den Nachbarn anstellte, erfuhr sie, dass die Gruppe dort ähnlich vorgegangen war. Sie informierte daraufhin die Polizei. Dort hieß es, solche Fälle kämen immer wieder vor. Bei der Arbeiterkammer warnt man vor solchen Haustürgeschäften, die von Dachreinigungsarbeiten bis Spenglerarbeiten reichen. Mario Drussnitzer vom Konsumentenschutz der AK sagte, seit Jahren gebe es immer wieder Anfragen zu ähnlichen Fällen. Es gebe immer dasselbe Problem, dass die Arbeiten nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden und überteuert seien.

Seriöse Unternehmer klären Konsumenten auf

Wird ein solches Dienstleistungsgeschäft vor der Haustür angeboten, müssen laut Konsumentenschützer folgende rechtlichen Voraussetzungen eingehalten wurden, so muss der Konsument über Kunden und Geschäftspartner aufgeklärt werden. Außerdem müsse mitgeteilt werden, dass der Konsument 14 Tage lang ein Rücktrittsrecht habe. Geschieht das nicht, kann das Geschäft rechtlich beanstandet werden, man müsse allerdings mit einem aufwendigen Verfahren rechnen, so Drussnitzer.

Die Polizei rät, wenn solche Partien Arbeiten anbieten und man ein komisches Gefühl habe, gleich die Polizei zu rufen und nicht erst hinterher. Denn es gehe hier auch um die Überprüfung von Gewerbeberechtigungen.