Hoke-Werkhaus für Besucher geöffnet

In diesem Jahr hätte Giselbert Hoke seinen 90. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass öffnete die Familie erstmals das Werkhaus bei Schloss Saager in Grafenstein. Parallel dazu zeigt die Galerie Freihausgasse in Villach Hokes letzte Bilder.

Schloss Saager war Hokes Lebensmittelpunkt, seine Arbeits- und Werkstätte und birgt als Bilderspeicher eine Auswahl seiner wichtigsten Arbeiten. Im Atelier ist alles noch so, wie der Künstler es 2015 verlassen hatte. Hier entstanden seine allerletzten Bilder. Nur dreieinhalb Monate vor seinem Tod begann der ewig Suchende wieder zu malen, so seine Lebensgefährtin Christa Binder: „Nach dem Tod stellt man sich die Frage, wie war der Mensch, der einen jetzt verlassen hat. Für mich war Giselbert ein Mensch, der eine unglaubliche Lebenskraft besessen hat.“

Zur „Langen Nacht der Museen“ am Samstag, 7. Oktober, wird das Werkhaus für Besucher geöffnet, einen weiteren „Tag der Offenen Tür“ soll es im November geben.

Überraschendes Spätwerk

Hoke nannte jedes Bild der letzten, 42 Werke umfassenden Serie, „Olga“. Er wendet sich darin - am Ende seines Lebens angelangt - wieder dem Menschen und seiner figurativen Darstellung zu. Die Galerie Freihausgasse in Villach zeigt eine Auswahl dieses völlig überraschenden Spätwerks. Kein Thema, kein Motiv, sondern ein Zustand sollte die Malerei sein. Und plötzlich ist da noch einmal ein Gegenüber.

Edith Kapeller von der Galerie Freihausgasse in Villach sagte, es sei etwas Einmaliges, dass ein Künstler zum Ende seines Lebens, als er mit den „Nadas“, dem Nichts, schon sein Spätwerk geschaffen hatte, sich noch einmal verwandle und noch einmal zum Ursprünglichen zurückkommt. Giselbert Hoke hörte nie auf, über ein Leben zu staunen, das seine letzten Antworten verweigert.

Giselbert Hoke Schloss Saager geöffnet

ORF

Das Werkhaus wurde nach Hokes Vorstellungen gestaltet

Gesamtkunstwerk in Schloss Saager

Im Werkhaus bei Schloss Saager offenbart sich sein ganzes schöpferisches Universum: Ab 1970 schuf der Künstler hier ein Gesamtkunstwerk von Architektur, Raum und künstlerischer Gestaltung. Alles trägt seine Handschrift, vom Tisch mit Feuerstelle, von den Emaille-Wänden bis hin zum Bildspeicher. Er habe sich immer für Gestaltung interessiert, woran liegt es, wenn etwas schön sei oder auch hässlich, so Christa Binder. Das Werkhaus soll gemäß Hokes Wunsch erhalten bleiben, wie er es verlassen hat. Es kann noch bis Ende November an ausgewählten Terminen besucht werden.

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