Konferenz über Cyber-Sicherheit

Egal ob Flugzeuge, Züge oder Strom, all das funktioniert zum Großteil computergesteuert. Aus diesem Grund werden Hacker-Angriffe auf Unternehmen immer gefährlicher. Bei der Cybersicherheits-Konferenz in Villach drehte sich alles um dieses Thema.

Das Österreichische Bundesheer veranstaltete diese Woche in Villach die bisher größte Sicherheitskonferenz Österreichs. Angriffe auf Computernetzwerke in Firmen, Behörden oder anderen Infrastruktureinrichtungen können große Schäden anrichten. Daher versuchen sich nicht nur Unternehmen, sondern auch öffentliche Einrichtungen immer besser davor zu schützen.

Congresscenter Villach Cybersicherheit Kriminalität Bundesheer Doskozil

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Land ist doppelt abgesichert

2.000 Teilnehmer aus insgesamt 15 Nationen nahmen an der Konferenz teil. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): „Im Mittelpunkt dieser Konferenz stehen die beiden Begriffe Sicherheit und Schutz, gerade diese Werte haben in den vergangenen Jahrzehnten intensive Entwicklungen durchgemacht.“ Auch das Land Kärnten arbeite mit Prävention, nach der Methode „doppelte Absicherung für Landesdaten“, sagte Kaiser: „Wenn ein System lahmgelegt wird, können wir existenzielle Datenbestände immer über ein anderes System wieder herstellen.“

Wie rasch es für Profis möglich ist, sich in fremde Systeme einzuschleichen, wurde auf der Konferenz an einem Beispiel verdeutlicht: Ein Roboter wurde live vor Publikum gehackt. Dafür brauchten die IT-Experten keine drei Minuten. Zur Sicherheit von privaten Daten und von Firmendaten ist es wichtig, regelmäßig Software Updates durchzuführen, das wurde einmal mehr betont. Für den privaten Bereich raten die Datenschutz Experten des Bundesheeres, möglichst wenig im Internet einzukaufen und generell in sozialen Netzwerken möglichst wenig von sich preiszugeben.

Cyber Sicherheitscongress in Villach

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Bundesheer rüstet sich gegen neue Bedrohungen

Das Thema Daten- und Internetsicherheit wird immer bedeutender, denn die Angriffe auf Computernetzwerke nehmen zu. Große Firmen sind beinahe täglich davon betroffen. Weil auch kritische Infrastrukturen angegriffen werden können, rüstet Österreich auf. Verteidigungsminister Hans-Peter Doskozil (SPÖ) sagte im Zuge der Pressekonferenz am Mittwoch, das Thema Cyberkriminalität habe uns schneller eingeholt als erwartet. Beim Bundesheer wurde dafür etwa das Kommando „Führungsunterstützung und Cyberdefense“ eingerichtet: „Bis zum Jahr 2020 werden wir hier bis zu 350 zusätzliche IT- und Cyberspezialisten beschäftigen können.“

Rudolf Striedinger, Leiter des Abwehramtes im Österreichischen Bundesheer: „Das ist jene Einrichtung des Bundesheers, die das Bundesheer vor entsprechenden Angriffen schützen soll. Das Abwehramt hat als eine seiner Kompetenzen die Bildung des Cyberverteidigungszentrums der Republik.“ Das Verteidigungsministerium verzeichne pro Jahr 100.000de Angriffe von Hackern, 300 davon seien so professionell, dass sich die Datenschutz-Spezialisten damit auseinandersetzen müssen.

Banken als Angriffsziel Nummer eins

Auch Banken stehen vor großen Herausforderungen. Sie sind das Angriffsziel Nummer eins. Trotz technischer Schutzvorkehrungen wird sämtlicher Datenverkehr auch von Mitarbeitern ständig beobachtet, um bei kleinsten Auffälligkeiten sofort reagieren zu können.

Roland Supper, Cyber Defense Center-Erste Bank: „Wir haben eine breite Palette von täglichen Scans, die versuchen Schwachstellen in unseren Webauftritten zu finden bis hin zu gezielten, großvolumigen Angriffen, die unser gesamtes Rechenzentrum angreifen wollen.“

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Fachkräftemangel im Bereich Cybersecurity

Um Angriffe abwehren zu können, braucht es qualifiziertes Personal. Bei der sogenannten „Cyber Security Challenge“ versuchen Schüler und Studenten technische Aufgaben zu lösen, etwa das entschlüsseln von Passwörtern. Die oft noch jungen Teilnehmer sind technisch schon sehr versiert.

Joe Pichlmayr, Leiter der CyberSecurity-Challenge: „Schüler und Studenten gehen mit zwei bis drei Job-Angeboten nach Hause. Fachkräftemangel ist im Bereich Cybersicherheit ohnehin ein großes Thema.“