Kurioser Feuerwehrdisput über Weltrekord

Anfang September haben in der Steiermark 340 Feuerwehrleute einen Weltrekordversuch gewagt und eine fast acht Kilometer lange Löschleitung gelegt. Doch nun stellt sich heraus, Kärntner Feuerwehrleute legten schon vor zehn Jahren eine deutlich längere Leitung.

Der Weltrekordversuch lautete, die längste wasserfördernde Schlauchleitung mit dem größten Höhenunterschied zu bauen. Am 9. September war es so weit. Es gab in Seckau bei Knittelfeld großen Jubel, als das Wasser kam: Mehr als 340 Feuerwehrleute von 30 Feuerwehren legten eine fast acht Kilometer lange Löschleitung zur Wallfahrtskirche Maria Schnee und pumpten Wasser aus dem Tal in 1.100 Meter Höhe. 353 Schläuche mit je 20 Metern Länge und 28 Pumpen wurden gelegt. 31.770 Liter Wasser füllten die Schläuche.

Feuerwehr Steiermark Seckau Weltrekordversuch längste Löschleitung NICHT ANDERWEITIG VERWENDEN

Thomas Zeiler

Die steirische Leitung war fast acht Kilometer lang

Feuerwehr Steiermark Seckau Weltrekordversuch längste Löschleitung NICHT ANDERWEITIG VERWENDEN

Thomas Zeiler

Fast 32.000 Liter Wasser wurden auf 1.100 Meter gepumpt

Kärntner Leitung länger und höher

Nun heißt es aber aus Kärnten, alles schon dagewesen. Feuerwehrausstatter Josef Rumpold war vor zehn Jahren Kärntner Miterfinder eines solchen Rekordversuches. Man habe damals eine Löschleitung auf die Petzen gelegt, eine Strecke von 13 Kilometern und 1.260 Höhenmetern. „Wir sind höher und weiter gekommen als die steirischen Kameraden.“

Kärntner nicht im Guinness-„Buch der Rekorde“

Nicht nur die Feuerwehren des Bezirkes Völkermarkt nahmen damals teil, auch aus anderen Teilen Kärntens, aus Slowenien und Italien waren Feuerwehrleute gekommen - insgesamt nahmen 55 Feuerwehren mit 700 Feuerwehrleuten teil. Nach einigen Schlauchplatzern, die zu erwarten waren, kam das Wasser am 16. September 2007 um 14.00 Uhr auf dem Berg an.

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Kärntner Rekord 2007

Interviews: Josef Rumpold, Manfred Drobesch (damaliger Bez. Feuerwehrkommandant Völkermarkt)

Bereichsfeuerwehrkommandant Erwin Grangl aus Knittelfeld sagte dazu, die Zahlen der Kärntner sprechen für sich, man gratuliere. Aber ausschlaggebend sei ein Eintrag in das Guinness-„Buch der Rekorde“. Dort findet man keinen Eintrag über den Kärntner Weltrekord. Rumpold sagte, ein Geometer sei damals dabei gewesen und der Bezirkskommandant der Polizei. Es habe dann geheißen, alles müsste ins Englische übersetzt und nach England geschickt werden. Er wisse aber nicht, ob das geschehen sei und warum es jetzt doch keinen Eintrag gebe.

Feuerwehr Weltrekord Petzen 2007

ORF

13 Kilometer Schläuche wurden verlegt

Feuerwehr Weltrekord Petzen 2007

ORF

Riesenfreude in Kärnten, als das Wasser auf der Petzen ankam

Gemeinsamer Rekordversuch angedacht

Steirer und Kärntner wollen recht haben, doch streiten komme nicht infrage, schließlich seien alle Beteiligten freiwillige Feuerwehrleute. Kommandant Grangl sagte, wichtig sei die Kameradschaft.

Darauf hinweisen, dass man besser und länger war, dürfe man aber schon, sagte Rumpold dazu: „Kärnten hat diesbezüglich die Nase vorn.“ Nun wird ein gemeinsamer Weltrekordversuch angedacht, bei dem einander die Kärntner und die Steirer mit ihren Löschleitungen irgendwo in der Mitte und in luftiger Höhe treffen wollen.

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