Schwerere Unfälle mit E-Bikes

E-Bikes werden immer populärer, doch die Entwicklung dieser Räder bringt immer höhere Geschwindigkeiten. Vor allem ältere Radfahrern unterschätzen das Tempo, Unfälle haben schwer wiegendere Verletzungen zur Folge.

Elektrofahrräder liegen immer mehr im Trend. Speziell für ältere Personen bieten die E-Bikes die Möglichkeit, ohne zu große Anstrengung schöne Fahrradtouren zu absolvieren. Doch die mit einem Elektromotor unterstützten Räder werden immer leistungsstärker und ermöglichen somit auch hohe Geschwindigkeiten, womit sie beinahe schon mit Kleinmotorrädern vergleichbar sind.

Diese erhöhte Geschwindigkeit und auch die damit verbundenen stärkeren Bremsen bringen vorwiegend ältere Personen aber auch in gefährliche Situationen. 2016 kamen österreichweit 16 Personen bei Unfällen mit E-Bikes ums Leben, im Jahr davor waren es drei.

E-Bikes Elektro-Fahrräder Rad Sport

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Der kleine Elektromotor am Rahmen unterstützt den Fahrer enorm

Probleme für ältere Radfahrer

Mit ihrer starken Leistung kommen E-Bikes vor allem beim Beschleunigen immer näher an das Fahrverhalten von Leichtmotorrädern heran. Diese Eigenschaften verlangen Übersicht im Straßenverkehr und eine gute Reaktion. Vor allem Senioren auf E-Bikes würden die Geschwindigkeit im Straßenverkehr oft unterschätzen, warnen Autofahrerklubs, außerdem würden viele überhaupt ohne Helm unterwegs sein, und das würde im Fall eines Sturzes schwerwiegende Folgen haben.

Thomas Jank vom Arbö Kärnten sagt: "Für Kinder ist es mittlerweile selbstverständlich, dass man mit dem Helm am Rad unterwegs ist, die ältere Generation schätzt das nicht wirklich und auch das Fahren mit dem E-Bike ist nicht leicht. Auch hier gilt - Üben, üben, üben. Viele Fahrradhändler bieten Übungsstunden für Senioren an.

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Fahrradhändler leisten Aufklärungsarbeit zur bestmöglichen Nutzung

Radfahren verlernt man nicht

Wolfgang Tischler, Pensionist aus Bleiberg Kreuth bei Villach besitzt seit fünf Jahren ein E-Bike und ist von seinem Fahrrad begeistert, jedoch weiß auch er, dass sich neue E-Bike-Fahrer auf eine Umstellung gefasst machen müssen: „Wenn man schon viel mit dem normalen Rad unterwegs war, wird man sich auch mit dem Elektro-Fahrrad schneller zurechtfinden. Ist man jedoch seit 20 Jahren auf keinem Fahrrad mehr gesessen, dann wird man Probleme haben.“

Um den Kunden die Umstellung auf das E-Bike zu erleichtern, gibt es immer wieder „Fahrtrainings“, wie auch Christian Tyl, Fahrradhändler aus Villach sagt: „Man muss den Kunden schon zum Rad hinführen und ihm eine Einschulung geben. Das Problem besteht auch darin, dass man zwar leichter auf einen Berg hinauffährt, beim Bergabfahren jedoch mehr Gewicht hat und sich so das Bremsverhalten ändert. Man muss dem Kunden beibringen, wie er das Fahrrad am besten einsetzt.“

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Übung abseits des Stadtverkehrs macht Sinn

Höher, schneller, weiter

E-Bikes unterstützen den Druck aufs Pedal nur bis zu einer Geschwindigkeit bis 25 Kilometer pro Stunde, so steht es im Gesetz, dann riegelt der Motor ab. Die durch einen Elektro-Motor unterstützten Fahrräder entwickeln sich immer weiter - längere Akkulaufzeit, bessere Motorleistung, weniger Gewicht, kompaktere Motoren sorgen für bessere Beschleunigung und höhere Geschwindigkeiten. „Mit dem ersten Druck auf das Pedal springt der Motor an, dieser hat ein enormes Drehmoment und Beschleunigt in kürzester Zeit extrem“, so der Fahrrad-Experte Tyl.