Kunst aus Schrauben, Gläsern, Zündkerzen
Schrauben, Gläser, Stöpsel, Zündkerzen, Trinkgefäße oder Zahnarztbesteck und vieles mehr sind Objekte, nach denen der Kaplenig Ausschau hält. Der in Kötschach-Mauthen geborene und in Wien und Faak am See lebende Künstler gilt als Meister alter Maltechniken, seine Bilder jedoch strotzen vor zeitgenössischem Elan.
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„Geschichte findet im Kopf des Betrachters statt“
Es sind die kleinen Dinge des Alltags, kaum beachtet, nur beiläufig wahrgenommen aber nützlich, die der Kärntner Künstler Richard Kaplenig aus dem Hintergrund holt und zu Kultobjekten stilisiert.
Von der Schraube bis zur Glühbirne spannt sich der Bogen der Objekte, die er für seine neue Werkserie als malenswert erachtet: „Was das ‚Ding‘ für mich interessant macht ist natürlich die Sympathie, die Form - es ist wie Liebe auf den ersten Blick. Zweitens geht es mir um das Assoziationsfeld des Gegenstandes. Ich erzähle keine Geschichten indem ich male, der Gegenstand erzählt seine Geschichten selbst. Diese Geschichte findet im Kopf des Betrachters statt.“
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Die Kunst liegt im Detail
Seit langem verfolgt Kaplenig eine besondere Ästhetik und erzielt sie durch eine äußerst reduzierte Farbpalette und die schlichte Eleganz seiner hyperrealistischen Darstellungen. „Es wird mir immer wichtiger, diesen Glanz, dieses Glas darzustellen. Glas, Flüssigkeit, Wasser zu malen - ich will, dass man diese Temperatur im Bild spürt. Ich bin kein Fotorealist, wenn man genauer hin sieht, ist mir der Malduktus wichtig - man sieht die groben Pinselstriche“, so Kaplenig.
Ausstellung
Richard Kaplenigs neue Werksserie ist bis 28. Oktober in der Galerie „Lukas Feichtner“ in Wien zu sehen.
Als weit Gereister mit Studium in Venedig, längeren Aufenthalten in Buenos Aires, Russland und Polen war er stets bestrebt, diese Schauplätze auch autobiografisch auf seinen Bildern zu verorten, mittels Telefonbuchadressen, Hausnummern, Schildern oder wie derzeit durch Landkartenabrisse, die seine Arbeiten wie Krakeelen oder Lebensadern durchziehen.
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Verständnis für das Handwerk
Kaplenig collagiert die Gegenstände als Malgründe und öffnet damit zusätzliche Bildräume. „Ich möchte für mich selber ein Bild malen. Das heißt gut, realistisch dargestellt, damit man sagt, Kaplenig ist ein guter Maler, der kann auch das Handwerk.“