Kärntner Geldfälscher löst Verhaftungswelle aus

Die Ausforschung eines Kärntner Geldfälschers hat europaweit einen Schlag gegen die Geldfälscher-Mafia ermöglicht: Der Kärntner führte penibel Buch über seine Kunden – 53 Verhaftungen in sieben Ländern waren die Folge.

Ausschlaggebend für die Europol-Aktion war nach monatelangen Ermittlungen die Ausforschung eines Kärntners im Februar: Der 34-Jährige hatte rund 6.000 Stück 50-Euro-Scheine gefälscht und viele davon verschickt - mehr dazu in Professioneller Geldfälscher gefasst.

Geldfälscher Bande gefasst

ORF/Martina Steiner

Neben Blüten wurden bei dem Kärntner auch Waffen gefunden, darunter eine Maschinenpistole

Im August war der Kärntner zu drei Jahren Haft, davon ein Jahr unbedingt, verurteilt worden. Was ihm bei seinem Prozess am Landesgericht Klagenfurt als mildernd zugutekam, hatte wohl auch einen großen Anteil am Erfolg der Europol-Aktion: Der 34-Jährige hatte über seine Kunden penibel Buch geführt und seine Akten auch den Ermittlern zur Verfügung gestellt - mehr dazu in 6.000 Fünfziger gefälscht: Drei Jahre Haft.

77 Hausdurchsuchungen in sieben Ländern

In der Folge gelang Europol ein Schlag gegen die Geldfälscherszene. Bei der von Europol koordinierten Aktion wurden in sieben Ländern 77 Hausdurchsuchungen durchgeführt: In Österreich, Tschechien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Spanien und der Slowakei. 53 Verdächtige wurden verhaftet, insgesamt wurden 2.049 gefälschte Banknoten sichergestellt, teilte Europol am Mittwoch mit.

Professionelle Fälscherwerkstatt in der Wohnung

Hergestellt hatte der Kärntner das Geld in seiner Wohnung mit professionellen Geräten. Dann verkaufte er das Falschgeld über das Darknet, mit der Post wurde es an Kunden in zahlreichen Ländern verschickt. Innerhalb von etwa drei Monaten hatte der Mann 2.180 Blüten an 375 Abnehmer verschickt, 1.200 weitere gefälschte Scheine hatte er bei seiner Ausforschung noch in seiner Werkstatt gelagert. Weitere 3.100 Banknoten hatte er zwar schon ausgedruckt, aber noch nicht ausgeschnitten.

Der Mann dürfte sich das Geldfälschen selbst beigebracht haben. Er hatte im Darknet Spezialdrucker und Papier aus China bestellt und dann begonnen, das Geld zu fälschen. Die Qualität der Blüten habe variiert, hieß es damals von der Polizei. Für die qualitativ schlechteren Fünfziger verlangte der Kärntner von seinen Kunden fünf Euro pro Stück, für bessere zwölf. Mit den 17.000 Euro Erlös kaufte er sich neues Equipment für seine Fälscherwerkstatt.