Kärntner läuft beim 274-Kilometer-Ultramarathon

Der 54-jährige Irschener Willi Schneeberger wird kommende Woche 274 Kilometer beim Ultramarathon in den USA mitlaufen. Die Route führt durch die Wüste in Utah und Arizona. Für Schneeberger ist der „normale“ Marathon viel zu wenig.

Willi Schneeberger fliegt am 20. September in die USA. In sein Gepäck muss alles, was er während der sieben Tage Ultramarathon zum Überleben braucht. Das reicht vom Schlafsack über WC-Papier bis zu 14.000 Kalorien Nahrung. Trotzdem versucht man, so wenig wie möglich mitzunehmen, so Schneeberger.

Ultramarathon Grand to Grand Schneeberger

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Was eingepackt wird, muss genau bedacht werden

Sponsoren hat Schneeberger keine, so muss er auch das Nenngeld von 3.300 Dollar privat bezahlen. Mit Förderklebern bekommt er etwas Geld von Fans zusammen, ohne seine Frau ginge sowieso nichts, sagte er. „Da brauchst schon viel Verständnis, deswegen sage ich immer, sponsored by Brigitte.“

Grand to Grand Ultra

Die 273 Kilometer lange Route führt vom Grand Canyon bist zum Grand Staircase, einer besonderen geologischen Formation im Süden Utahs, es sind mehrere Höhenabschnitte zu bewältigen. Es ist das erste Rennen, bei dem sich die Teilnehmer selbst versorgen müssen, die Zahl der Läufer wurde streng limitiert.

Seit 18 Jahren läuft Schneeberger und war schon auf der Chinesischen Mauer und in der Wüste Afrikas. Jetzt will es der Autoverkäufer in der glühenden Hitze der USA wissen. Bei 45 Grad Lufttemperatur ist er einer von 170 Teilnehmern. Jeden Tag führte ihn das Training auf die Berge des oberen Drautales. Sein Motto: jeden Tag etwas und nie zu schnell. „Das Coole ist, wenn man glaubt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Haufen Kraft daher.“

Grand to Grand Ultramarathon Schneeberger

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Grand to Grand als persönliche Herausforderung

Acht Kilogramm hat er auf dem Rücken, sechs Tage pro Woche bereitete sich Schneeberger auf seinen Traum vor und legt in 18 Kilometern 1.000 Höhenmeter zurück. Auf langen Etappen denkt er an Freunde, Familie und seinen Platz in der Welt: „Es hilft oft, das eine oder andere kleine Gebet, da geht die Zeit herum.“

Ultramarathon Grand to Grand Schneeberger

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Mit Sponsorklebern versucht Schneeberger, ein bisschen Geld zu sammeln

Am Umkehrpunkt wird es gemütlich, Willi ist in der Hütte gut bekannt. Ein Problem hat der Ultra-Marathon läufer allerdings vor sich. In den USA wird er alleine sein und er spricht kein Englisch. Das nimmt er, wie Vieles andere auch, mit Humor: „Ich denke mir, die können ja auch kein Kärntnerisch. Und wenn ich gar nicht weiterkomme, schaue ich ganz deppert und tramhapert, da werden sie mich schon weiterbringen.“

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Die tägliche Trainingsstrecke führt hinauf zur Leppner Alm

Zuversicht ist ein Lebensmotto von Willi Schneeberger. Um richtig glücklich zu sein braucht er Ultramarathons.

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