Weniger Neuerkrankungen bei Darmkrebs

Die Rate der Neuerkrankungen ist bei Darmkrebs in den vergangenen Jahren um fast 20 Prozent zurück gegangen. Experten führen das vor allem auf eine verbesserten Vorsorge durch Darmspiegelungen zurück.

Darmkrebs zählt zu einer der häufigsten Krebskerkrankungen. Österreichweit erkranken rund 5.000 Menschen daran. Den Rückgang der Neuerkrankungen belegt nun eine Studie der Universitätsklinik Wien. Über 90 Prozent der Darmkrebserkrankungen könnten verhindert werden, wenn man sie rechtzeitig erkennt. Darmspiegelungen gehören im Darmzentrum des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan zum Alltag. Mehr als 2.000 solcher Koloskopien werden hier jedes Jahr durchgeführt, um Darmkrebs festzustellen.

Bewusst Gesund Darmkrebs KH St. Veit

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Eine schmerzlose Darmuntersuchung, eine Koloskopie, im KH St. Veit

Darmkrebs: Übergewicht, falsche Ernährung

Die Gründe für die Erkrankung sind unterschiedlich. Nicht nur familiäre Vorbelastungen und Übergewicht spielen eine entscheidende Rolle, sagte der Darmspezialist Franz Siebert: „Eine Rolle spielen auch Ernährungsfaktoren. Wir wissen, dass das rote und gepökelte Fleisch eher nachteilig ist in der Krebsentstehung im Dickdarm und allgemein. Salzhaltige, ballaststoffarme Kost ist eher schlecht für die gesamte Situation.“

Darmkrebs wird hier im Darmzentrum interdisziplinär behandelt. Spezialisten aus Chirurgie, Onkologie, Radiologie, Strahlentherapie und auch aus der Pflege beraten gemeinsam über die besten Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten.

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Interdisziplinäre Beratung im KH St. Veit

Künstlicher Darmausgang immer seltener

Jörg Tschmelitsch, ärztlicher Leiter im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder: „Das ist so wichtig, weil man fremde Fachrichtungen nie völlig überblicken kann. Man benötigt Experten, die ihr Fachwissen einbringen können und auch genau wissen, wann welche Behandlung Erfolg hat oder nicht.“ So ist heute etwa aufgrund der fortgeschrittenen Operationstechniken ein künstlicher Darmausgang bereits vermeidbar. Lediglich bei zehn Prozent der Darmkrebs-Fälle ist ein solcher künstlicher Darmausgang noch nötig.

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Dietmar Warmuth hat eine Krebsoperation überstanden

Patient braucht Mut und positives Denken

Der 62 Jahre alte Klagenfurter Dietmar Warmuth hat im vergangenen Jahr Darmkrebs diagnostiziert bekommen. Es folgten eine lange Operation, mehrere Chemotherapien und ein vorübergehender künstlicher Darmausgang. Noch heute muss er sich regelmäßig im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Sankt Veit an der Glan untersuchen lassen. Die letzte Zeit war nicht leicht, sagte Warmuth. "Psychisch und physisch war das ein Höllentrip. Du brauchst Mut, Tapferkeit, keine Feigheit vor dem Feind, positives Denken, du brauchst Vertrauen in die Ärztesczhaft und familiären Rückhalt.

Heute fühlt er sich der Klagenfurter stabil. Vor seiner Erkrankung ist er nie zu einer Darmspiegelung als Vorsorge gegangen. „Ich habe diese Untersuchung für schmerzhaft gehalten. dabei stimmt das überhaupt nicht. Während der Untersuchung können gutartige Polypen sogar einfach weg gezwickt werden.“