Butterengpass bringt geringe Teuerung

Die eine oder andere Sorte Butter kann in den nächsten Wochen in den Supermärkten vorübergehend ausgehen, allerdings nur für wenige Stunden. Das sagt die Kärntner Milch zur aktuellen Diskussion um den Butterengpaß.

Palmöl ist in Verruf geraten. Droht nun ein Butterengpass, wie manche Handelskonzerne ihren Kunden vermitteln wollen? Kärntens Butterproduzenten verneinen. Die Preise haben zwar angezogen, die Steigerung pro Kopf und Jahr sei aber gering.

In der Tiefpreisphase der letzten Monate wurde das in Verruf geratene Palmöl von Butterfett ersetzt. Dadurch gab es in ganz Europa mehr Nachfrage für Butterfett. Dementsprechende Verknappungen gibt es auf diesem Markt, sagte Helmut Petschar von der Kärntner Milch. Ein Totalausfall und eine totale Knappheit seien allerdings nicht zu erwarten: „Wir produzieren das, was wir tagtäglich an Rohstofflieferungen bekommen. Die Nachfrage ist momentan etwas stärker, das heißt, auch bei uns können wir unsere Kunden nicht zu 100 Prozent bedienen“.

Butter

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Zehn Euro mehr pro Kopf und Jahr für Butter

Der Butterpreis war im letzten Jahr im Keller, österreichweit haben drei Prozent oder 1.000 Bauern das Handtuch geworfen. Jetzt haben die Butterpreise zwar ein wenig angezogen, „wobei man hier die Kirche im Dorf lassen muss“, sagte Petschar. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch betrage 5,3 Kilogramm, die Erhöhung bewege sich zwischen 40 und 50 Cent pro Viertelkilo. „Das heißt, es macht zehn Euro pro Jahr und Konsument aus. Wenn man schaut, dass der Auszahlungspreis für die Bauern um zehn Cent gesunken ist, dann bedeutet das Einkommensverluste von etwa 11.000 Euro. Dementsprechend viele Bauern haben aufgehört, erst jetzt ist der Auszahlungspreis wieder auf einem Niveau, wo man zumindest kostendeckend produzieren kann.“

Große Nachfrage

Hochwertige Butter aus Rohmilch - diese hat im Schnitt 4,0 bis 4,2 Prozent Fettanteil - sei immer ein sehr gefragtes Produkt, das auch gleich wieder ausverkauft sei. Das sei aber seit Jahren so, sagen die kleinen Hersteller. Auch die großen Hersteller bestätigen, dass Butter sehr gefragt ist.

Letzte Jahre „extrem schwierig“

Große Preissteigerungen seien in den letzten Wochen nicht zu erwarten. Ein Grundnahrungsmittel in heimischer Qualität müsse auch etwas kosten dürfen. „Das letzte Jahr war extrem schwierig für die Bauern. Sinkende Milch- und Erzeugerpreise haben dazu geführt, dass es weniger Milch gegeben hat. Zusätzlich kam dazu, dass das Thema tierisches Fett – für Schokoladen, Kekse – ein sehr positives ist.“

Butterengpass keine Gefahr

ORF / Edlinger

Hamsterkäufe „nicht angebracht und sinnvoll“

In den Wintermonaten werde es wieder mehr Milch geben, weil die Kühe von den Almen kommen. „Wenn es die Milch- und Landwirtschaft in den Bergen geben soll, dann muss man den Bauern auch den entsprechenden Preis zahlen.“ Hamsterkäufe seien dementsprechend nicht angebracht oder sinnvoll, sagte Petschar. Der tägliche Bedarf werde auch in den nächsten Monaten gedeckt werden können.