Flughafendirektor sieht Chance im Tourismus

Der neue Flughafendirektor Michael Kunz hat Anfang September seinen Posten in Klagenfurt angetreten. Der Deutsche war zuvor im Management am Flughafen Frankfurt mit 80.000 Mitarbeitern tätig. Klagenfurts Zukunft sieht er im Tourismus.

Die Zukunft in Klagenfurt sieht er im Nischenverkehr. Durch gezieltes Ansprechen von möglichen Verbindungen könne man in kleinen Schritten wachsen. „Der gesamte Flugverkehr in Europa wächst nach wie vor. Es gibt durchaus interessante Gebiete, wo man Touristen ansprechen kann, die dann nach Klagenfurt kommen. Kärnten ist als Urlaubsdestination in ganz Europa noch unterrepräsentiert.“ Wenn man es schaffe, mit dem Tourismusverband und dem Land in einem Boot zu sitzen, könne man es schaffen und Kärnten entwickeln, so Kunz.

Flughafen Airport Klagenfurt Michael Kunz

ORF

Kunz ist nun Herr über den Airport Klagenfurt

„Für Businessverkehr zu klein“

Sein Schwerpunkt liege im Tourismus, so Kunz. Businessverkehr sehe er zu wenig, daher glaube er an den Tourismus für Kärnten. Es sei für ihn nicht nachvollziehbar, dass die Länder Tirol und Salzburg in Deutschland einen so guten Ruf als Winterdestination haben und von Kärnten spricht keiner, so Kunz. „Die Touristen fliegen nach Salzburg und fahren mit dem Bus nach Kärnten zum Skifahren. Sie könnten genauso gut nach Klagenfurt fliegen“, sagte Kunz.

Flughafen Airport Klagenfurt Michael Kunz

ORF

Beschauliche Ruhe, das soll sich ändern

„Ich glaube, dass wir eine Möglichkeit haben, nachhaltig zu wachsen, wenn wir diesen Tourismus ansprechen. Da brauch ich die Regionen und die Hoteliers und die Landesregierung.“ Eine Verbindung nach Frankfurt sehe er nicht realistisch, denn die AUA bediene mit Wien einen Hub (Drehkreuz, Anm.) der Staralliance, normalerweise werde kein zweiter bedient. London sehe er aber als realistisch, meinte Kunz. Wenn die Flüge von Easyjet im Winter erfolgreich seien, gebe es Möglichkeiten, über London umzusteigen oder dass die Easyjet künftig mehr Ziele anfliege.

Ziel ist „schwarze Null“

Optimistisch zeigte sich Kunz in der Frage der Teilprivatisierung des Klagenfurter Flughafens. Er gehe „fest“ davon aus, dass es ernsthafte Interessenten gebe und dass die, die den Zuschlag bekommen, den Flughafen auch als Flughafen betreiben wollen. In anderen Ländern sei eine Zerschlagung passiert und der Flughafen nur als Immobilie gesehen.

Der Klagenfurter Flughafen sei wirtschaftlich erfolgreich zu führen, als Beispiel diene Rimini, der ähnlich groß sei. Es sei schwierig, aber mit Konzentration auf Nischen möglich, so Kunz. Sein Zeil sei operativ eine schwarze Null, so der neue Flughafen Manager.

Der bisherige Geschäftsführer Max Schintlmeister verließ seinen Posten vorzeitig und ging ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages. Im September 2016 wurden Start- und Landepiste um 13,2 Mio. Euro saniert, sonst wäre der Flughafen gesperrt worden.

Links: