KAC will das Play-off erreichen

Rekordmeister KAC startet am Freitagabend mit einem Heimspiel gegen die Graz 99ers in die neue Saison der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL). Für die kommende Spielzeit ist das vorrangige - bescheidenere - Ziel das Erreichen des Play-offs.

KAC-Sportdirektor Dieter Kalt setzt vor dem Saisonstart auf realistische Ziele. Zu oft habe man in der Vergangenheit die Vorgaben nicht erreicht. „Man kann nicht planen, was im Laufe der Saison passiert“, erklärte Kalt im Rahmen der Auftakt-Pressekonferenz der Klagenfurter. Etwas offensiver zeigte sich Kapitän Manuel Geier: „Als Spieler will man natürlich Titel gewinnen. Wichtig wird aber sein, konstant zu spielen. Die Mannschaft hat auf jeden Fall ein großes Potenzial“, meinte der ÖEHV-Teamspieler, der verletzungsbedingt voraussichtlich erst im Dezember auf das Eis zurückkehren wird.

Wirtschaftlich „blaues Auge“

Laut General Manager Oliver Pilloni ist der KAC wirtschaftlich in der letzten Saison mit einem blauen Auge davongekommen. Die Zahlen der ersten Bilanz als GmbH seien nicht so rosig, man habe sich kurzfristig entschlossen, eine AHL-Mannschaft ins Rennen zu schicken, daher habe es ein kleines Minus gegeben. 2.800 Abos wurden bisher verkauft, um 70 mehr als in der letzten Saison. Es gebe aber noch genug Karten, so Pilloni.

Das Budget für die Kampfmannschaft beträgt ca. vier bis fünf Mio. Euro. Rechnet man Nachwuchsarbeit und Backoffice hinzu, ist es deutlich mehr. Umso wichtiger sehen die Verantwortlichen eine wirtschaftlich gute Perspektive, sagte auch Hellmuth Reichel, der Vorsitzende des Aufsichtsrates der KAC GmbH. Man werde das Finanzielle ausgleichen, zeigte er sich positiv. Allerdings dürfe man in der Halle keine Fanartikel vermarkten oder auch Getränke verkaufen.

Nachwuchsförderung forciert

Generell will man weiter auf Kontinuität und Nachwuchsförderung bauen. Mit einem zweiten Team war man in der vergangenen Saison in die Alps Hockey League eingestiegen. Viel Geld wurde beim Traditionsverein in die Nachwuchsförderung investiert. Auch die EBEL-Mannschaft kann auf Akteure aus dem Nachwuchs zurückgreifen.

Mit dem 44-jährigen Kanadier Steve Walker steht bei den Klagenfurtern ein neuer Head Coach an der Bande. Vorgänger Mike Pellegrims wechselte zum deutschen Spitzenclub Düsseldorfer EG. Für Sportdirektor Kalt ist der ehemalige Stürmer der Eisbären Berlin eine optimale Besetzung des Trainerpostens. „Steve Walker war als Spieler eine herausragende Persönlichkeit im europäischen Eishockey. Ihn zeichneten stets Führungsqualität, Siegermentalität und Einsatz aus“, erklärte die KAC-Legende. Christoph Brandner ergänzt den Betreuerstab künftig als Co-Trainer.

Neuer Cheftrainer „zufrieden“ mit Kader

Walker ist nach den ersten Spielen als Cheftrainer von seiner neuen Truppe angetan. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Kader und dem Charakter der Mannschaft“, betonte der 44-Jährige. Im Kader gab es im Vergleich zur Vorsaison nur wenige Veränderungen. Mit Verteidiger Richie Regehr (CAN) und den beiden Stürmern Jon Rheault (USA) sowie Julian Talbot (CAN) verstärkte sich der Vizemeister mit drei neuen Legionären. Neben Kapitän Geier muss der KAC zu Saisonbeginn mit Jamie Lundmark allerdings verletzungsbedingt noch einen zweiten Leistungsträger vorgeben.

In der Champions Hockey League ist der Aufstieg in die K.o.-Phase für den österreichischen Rekordmeister zwei Spieltage vor Ende der Gruppenphase noch möglich. Aktuell liegen die Klagenfurter in Gruppe H nach zwei Siegen gegen Gap an der dritten Stelle. Gegen Titelverteidiger Frölunda Göteborg musste der KAC nur knappe Niederlagen einstecken. „Ich bin überrascht, wie wir mit den europäischen Kapazundern mitgehalten haben“, hatte auch Head Coach Walker nicht damit gerechnet. Manuel Geier schlug in dieselbe Kerbe: „Wir haben damit ein Ausrufezeichen für die EBEL gesetzt.“