Sonderpädagogen werden an Schulen knapp
Lehrer ist für viele ein Traumberuf, ob und wie schnell sich dann eine Stelle an einer Schule findet, hängt derzeit stark von der gewählten Fächerkombination ab. An den Pflichtschulen sind die Jobchancen derzeit recht unterschiedlich. Laut Stefan Sandriesser, oberster Personalvertreter der Pflichtschullehrer, warten derzeit rund 140 Lehrerinnen und Lehrer auf eine Stelle in einer Volksschule.
Keine Sonderpädagogen für Randbezirke
Bedarf gebe es aber an Lehrpersonal für Neue Mittelschulen und für Lehrer mit sonderpädagogischer Ausbildung. Vor allem in den Randbezirken, etwa in Spittal und Wolfsberg, stünden keine Sonderpädagogen mehr zu Verfügung, so Lehrervertreter Stefan Sandriesser.
Der gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung soll in Österreich weiter forciert werden, Sonderpädagogen kümmern sich um die Inklusion oder um die Integration von Flüchtlingen. Schon länger fordern Lehrer und Eltern mehr Personal.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Lehrerausbildung neu gestaltet wurde, die sonderpädagogische Ausbildung erfolgt nun im Sinne der Inklusion im Rahmen der allgemeinen Lehrerausbildung. Die ersten so ausbildeten Lehrer werden erst im nächsten Jahr fertig.
Mathelehrer sind gefragt
Auch in Fächern wie Mathe, Sport und Physik gibt es an den Neuen Mittelschulen Bedarf an Lehrern. Auch an den höheren Schulen sind Lehrer für Mathematik gefragt, außerdem die Fächer Physik und Sport. Kaum freie Stellen gibt es hingegen für die Fächerkombination Geographie und Geschichte.
Auch für Fremdsprachen-Lehrer sind die Aussichten nicht immer rosig. Französisch- oder Italienisch-Lehrer müssten mitunter jahrelange Wartezeiten in Kauf nehmen, sagt Landesschulrats-Präsident Rudolf Altersberger: „Das Stundenangebot an den Schulen ist geringer und die Schülerzahl ist gesunken.“ Auch das höhere Pensionsantrittsalter der Lehrer spiele natürlich eine Rolle, es würden weniger Stellen frei.
Links:
- Großer Bedarf an Sonderpädagogen (wien.ORF.at, 26.8.2016)
- Inklusion: Mehr Personal gefordert (steiermark.ORF.at, 29.5.2016)