Modulbau: Wohnung wächst oder schrumpft

Beim so genannten Modulbau können einzelne Zimmer einer Wohnung nach den Mieterbedürfnissen ohne große Umbauten hinzugefügt oder entfernt werden. Ein Klagenfurter Pilotprojekt wird in wenigen Wochen den Mietern übergeben.

Nachwuchs steht an, Kinder ziehen aus, ein Lebenspartner stirbt – dann kann die Wohnung zu klein oder zu groß werden. Eine Wohnung, die sich in der Größe veränderten Lebensbedürfnissen der Mietern anpasst, dafür haben die landeseigenen Wohnbaugesellschaften lange eine Lösung gesucht. Ein Pilotprojekt im Klagenfurter Stadtteil Waidmannsorf wird nun in Modulbauweise errichtet. Flexibel einsetzbare Trennwände können in wenigen Stunden aus einer kleinen Wohnung eine große machen und umgekehrt.

Modulbau Wohnen flexibel Pilotprojekt Klagenfurt

ORF

Das Pilotprojekt wird in einigen Wochen fertiggestellt

Grundmodul kann erweitert werden

Das Grundmodul umfasst Bad, Küche und Wohnbereich. Darum seien weitere Zimmereinheiten angeordnet, die geöffnet oder geschlossen werden können, erläutert Wolfgang Roschitzka von der Abteilung Wohnbau des Landes. Idealerweise passiere das in Kombination mit der Nachbarwohnung.

Modulbau Wohnen flexibel Pilotprojekt Klagenfurt

ORF

Verbindungselemente mit Wandschränken am Gang können je nach Wohnungsgröße verschoben werden. Auch die Zwischenwände auf den Balkonen sind verschiebbar. Beim Bau und für die Mieter entstehen keine wesentlichen Mehrkosten, heißt es. Die Miete wird nach Umbau der neuen Wohnungsgröße angepasst. Für die Bewohner ein klarer Vorteil, sagt Mieterin Andrea Kranner: „Man weiß ja nie, was die Zukunft bringt.“

Modulbau Wohnen flexibel Pilotprojekt Klagenfurt

ORF

Auch der Balkon kann verkleinert oder vergrößert werden

Hohe Verluste durch leerstehende Wohnungen

Finanziell unterstützt wird das Pilotprojekt vom Land. Es biete auch für die Vermieter Vorteile, sagt Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ). Vor allem in den Landgemeinden seien ältere, große Wohnungen seit Jahren ein Problem, für die Wohnbauträger seien sie schwer zu vermieten. Bis zu einer halben Million Euro Verlust schreiben allein die landeseigenen Wohnbaugesellschaften jährlich durch diese Leerstände.