Anzeigenwelle gegen HTL Ferlach

Mit einer wahren Anzeigenwelle ist die HTL in Ferlach konfrontiert. Die Anzeigen richte sich meist anonym gegen die Direktion aber auch gegen diverse Lehrkräfte. Die Schulbehörde konnte bislang aber keine nennenswerten Vergehen feststellen.

Seit März langten eine Reihe von anonymen Anzeigen gegen die Direktorin der HTL Ferlach, aber auch gegen andere Lehrkräfte bei Landesschulrat und Staatsanwaltschaft Klagenfurt ein. Diese Anzeigen waren auch schon Grundlage für eine parlamentarische Anfrage der FPÖ.

Landesschulrat forderte Hilfe aus Ministerium an

Mit Anzeigen sei man auch an anderen Schulen immer wieder konfrontiert, sagte Landeschulratspräsident Rudolf Altersberger, allerdings seien es maximal zwei Anzeigen pro Jahr. In Ferlach liege man aber bereits im zweistelligen Bereich, so Altersberger: „Diese anonymen Anzeigen bringen schwerwiegende und auch persönliche Unterstellungen gegenüber der Schulleitung und der Schule. Die haben so eine Dimension erreicht, dass unsere Nachforschungen und Sachverhaltsdarstellungen ebenfalls in Misskredit gezogen werden. Nachdem auch die Staatsanwaltschaft ermittelt, haben wir uns entschieden, dass wir aus dem Bundesministerium im Wien eine Revisionsgruppe anfordern, die diesen vielen Anschuldigungen nachgeht und schaut, was daran wirklich wahr ist und was nicht.“

Autonomie, Stundenplanung, Lehrgänge

Die Anschuldigungen betreffen Entscheidungen, die im Rahmen der Schulautonomie gefällt wurden, wie etwa die Einführung des Italienisch-Unterrichts, die angeblich ohne Zustimmung des Schulgemeinschaftsausschusses geschehen sein soll. Es geht auch um den Turnunterricht, den in einigen Klassen Mädchen und Burschen gemeinsam besuchen, weil sich die Mädchen dafür entschieden haben, mit ihren Klassenkameraden zu turnen und nicht mit den Mädchen einer anderen Klassen, sagte Altersberger.

„Es geht auch um die Aufnahme von Schülerinnen und Schülern in einen Aufbaulehrgang oder ins Kolleg, die nicht berechtigt wären. Dann die Einführung des Elektronischen Klassenbuches, des WLAN, Verlegung und Vernetzung der Schule, Dienstreisen beziehungsweise die Stundengebarung. Es sind immer Anzeigen, die aus dem inneren Kreis heraus kommen. Das Klima in der Schule ist natürlich belastet.“

Mittlerweile seien es laut Altersberger mehr als 30 namentlich genannte Personen, die in diesen Verstrickungen vorkommen sollen. Es gehe jetzt darum, auch diese Personen zu schützen, denn wie kommen unbescholtene Bürger dazu, anonym angezeigt zu werden. In den nächsten Wochen wird das Ministerium die Kommission zusammenstellen. Danach werden die Prüfer ihre Arbeit aufnehmen.