Bohnenanbau ist Familiensache

Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Fisolen sind aufwendig in Anbau und Pflege. Eine Köttmannsdorfer Bäuerin baut vier verschiedene Arten von Fisolen an und verkauft die Früchte auf dem Markt. Die ganze Familie hilft mit.

Von Juli bis Oktober herrscht Hochbetrieb am Hof von Familie Pirmann in Neusaß bei Köttmannsdorf. Es ist Haupterntezeit und neben Erdäpfeln, Kraut und Rüben liegt der Schwerpunkt vor allem bei den Hülsenfrüchten. Ein Acker voller Bohnen, darunter Fisolen und Käferbohnen, verlangt regelmäßige Pflege. Roswitha Pirmann und Tochter Birgit arbeiten beide im Vollerwerb und sind regelmäßig auf dem Markt.

31.08.17 Fisolen Bohnen Köttmannsdorf

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Am Markt bietet die Familie Pirmann ihre Bohnen an

Immer wieder neu ansetzen für frische Qualität

Zu setzen beginnt die Familie schon Ende März. Es sei ein gewisses Risiko, weil der Hof auf 780 Metern Höhe liege. „Wir setzen immer wieder neu an, so dass wir immer frische Qualität am Markt haben. Auf den alten Sträuchern sind meistens noch sehr schöne Bohnen, aber die ernten wir nicht mehr“, sagt Bäuerin Pirmann.

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Kärnten heute, 31. August

Die Bohnen auf den alten Sträuchern seien zu holzig und nicht mehr so genießbar. „Das ist unmöglich wenn man dann im Mund die Fäden herumzieht. Das will ich meinen Kunden nicht antun, die sollen frische Qualität haben“, so Pirmann.

31.08.17 Fisolen Bohnen Köttmannsdorf

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Roswitha Pirmann auf ihrem Feld

31.08.17 Fisolen Bohnen Köttmannsdorf

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Pirmann und ihre Tochter bei der Arbeit

Alleine von den Fisolen oder Strankerl werden vier verschiedene Sorten angebaut: „Es ist sehr arbeitsintensiv. Ein Marathon bis man die ganzen Kisten für den Markt beieinander hat. Wenn die Kinder und die Omas nicht mithelfen würden, dann wäre es ein Ding der Unmöglichkeit“, sagt Pirmann.

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Vier verschiedene Sorten an Fisolen werden angebaut

Wenn es knackt, dann ist es frisch

„Junges Gemüse ist das Beste“, sagt Pirmann. Wenn man eine Fisole untersucht kann man schnell feststellen ob sie frisch ist. Hat die Bohne Fäden oder nicht, oder knacken sie beim Durchbrechen? "Wenn es schön knackt, dann ist es ein frisches Gemüse“, sagt Pirmann.

Anbau im eigenen Garten

Wer in seinem Garten Hülsenfrüchte anbauen möchte, sollte einiges beachten. Der Boden sollte humusreich sein. Außerdem solle man die Bohnen nicht zu tief und nicht zu seicht setzen. „Wenn ein schweres Gewitter kommt und es sind nur zwei Zentimeter Erde über den Bohnen, dann kann das Gewitter die Erde auswaschen, die Bohnen schauen raus und keimen dann nicht“, erklärt Pirmann.

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Auch Käferbohnen baut die Familie Pirmann an

Ungekocht giftig

In der Küche von Roswitha Pirmann steht das gesunde Gemüse oft auf dem Speiseplan. Fisolen liefern unter anderem viel Vitamin B5, ein Anti-Stress-Vitamin. Außerdem sind sie, wie alle Hülsenfrüchte, reich an Eiweiß und Mineralstoffen. Gekocht werden sollten sie maximal 20 Minuten lang in Salzwasser. Wenn man Fisolen nicht kocht, sind sie giftig und können Magenbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen verursachen.

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Fisolen enthalten viele Vitamine

Trotzdem meint Pirmann: „Es ist besser sie nicht zu lange zu kochen, sonst werden die Fisolen zu weich.“ Die Farbe würden sie trotz dem Kochen beibehalten. Bei älteren Fisolen würde ein bisschen Natron oder Backpulver helfen, „dass die Farbe schön bleibt und die Bohnen weicher werden“.

Speckbohnen, Strankerlgulasch und Bohnensulze

Speckbohnen sind eine rasch und einfach zubereitete Beilage. Zuerst Zwiebel und kleingewürfelten Speck in Olivenöl glasig werden lassen und mit den Strankerln vermengen. Dann mit Salz und Pfeffer abschmecken und fertig.

31.08.17 Fisolen Bohnen Köttmannsdorf

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Speckbohnen (links) und „Strankerlgulasch“ (rechts)

Auch in einem „Strankerlgulasch“ lassen sich die Fisolen gut verarbeiten. Dazu muss man klein geschnittene Zwiebel, Speck und Tomaten in Olivenöl anschwitzen, mit Tomatenmark und Suppe ablöschen. Die Fisolen in kleinere Stücke schneiden und in den Topf dazugegeben. Dann das Gulasch 20 Minuten lang köcheln lassen. Als Beilage eignen sich Erdäpfel.

31.08.17 Fisolen Bohnen Köttmannsdorf

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Bohnensulze mit Zwiebelringen, essig und Kürbiskernöl

Aus Käfer- oder Puffbohnen kann man eine Bohnensulze machen. Zuerst die Bohnen weichkochen, Speisegelatine dazugeben und alles über Nacht in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag kann man die Sulze mit Zwiebelringen, Essig und Kürbiskernöl marinieren.