Carinthischer Sommer ohne „Elfenbeinturm“
Insgesamt 48 Veranstaltungen und Konzerte aus verschiedenen Genres wurden in dieser Saison unter dem Motto „nicht genug geküsst“ geboten. Rund 14.500 Menschen wurden gezählt, 10.500 Besucher kamen zu den Konzerten mit Kartenverkauf, etwa 4.000 wurden bei den frei zugänglichen Veranstaltungen, wie den 24 Stationen von CS unterwegs oder den drei Sonntagsmessen in der Stiftskirche Ossiach, gezählt.
Intendant Holger Bleck sieht sein Konzept – Klassik, Jazz und Rap wechselten sich mit Uraufführungen ab – bestätigt und möchte den Weg der Öffnung und Vielfalt weitergehen.
„Wunderkind“ eröffnete CS mit Eigenkomposition
Gleich am Beginn stand eines der Highlights: Die zwölfjährige britische Komponistin, Pianistin und Geigerin Alma Deutscher spielte ihr Klavierkonzert in dem ausverkauften Josef-Resch-Saal des Congress Centers Villach (CCV) erstmals vor Publikum. Sie hatte es erst im Mai fertigkomponiert - mehr dazu in „Wunderkind“ eröffnet Carinthischen Sommer.
ORF
15 Veranstaltungen fanden in Ossiach – der Stiftskirche und dem Alban Berg Konzertsaal – statt, ebenso viele Konzerte wurden in Villach geboten. Nach Ossiach kamen 5.000 Festivalgäste, nach Villach 6.000. Der Rest teilte sich auf die übrigen Veranstaltungsorte, wie beispielsweise die Bergkirche Tiffen, OMYA Gummern, Schloss Damtschach, das Domenig Steinhaus oder die Basilika St. Andrä, sowie die Carinthischen Musiksalons auf.
1.500 Besucher sahen Kirchenoper „Hemma“
Ein großer Erfolg war auch die Kirchenoper „Hemma – eine Weibspassion“ von Bruno Strobl nach einem Libretto von Franzobel. Insgesamt 1.500 Besucher ließen sich das Auftragswerk des Carinthischen Sommers nicht entgehen. Die Oper wurde fünf Mal – drei Mal in der Stiftskirche Ossiach und zwei Mal in der Basilika St. Andrä – gezeigt. Eine weitere Uraufführung fand ebenfalls in Ossiach statt.
Ferdinand Neumüller
„Fheodoroff“-Gewinner in „Songlines17“ zu hören
Der Gewinner des 3. Internationalen Fheodoroff Kompositionspreises, der in Wien lebende Spanier Daniel Serrano García, spielte im Rahmen von „Songlines17“ mit dem Ensemble PHACE erstmals sein Siegerwerk.
Ferdinand Neumüller
Die großen Orchesterkonzerte waren neben Alma Deutschers Auftritt mit dem WienerKammerorchester der Abend mit dem Kärntner Sinfonieorchester und Clemens Unterreiner sowie der Brahms-Zyklus mit dem Orchestra della Svizzera italiana, das unter der Leitung von Markus Poschner die vier Brahms-Sinfonien an zwei Konzerttagen spielte, inklusive öffentlicher Probe im CCV.
„Der Sprung aus dem Elfenbeinturm ist gelungen“
„Der Carinthische Sommer ist in diesem Jahr noch bunter und vielfältiger geworden“, erklärt der Intendant. „Die Besucherzahlen zeigen, dass der neue Weg angenommen wird. Der Sprung aus dem Elfenbeinturm ist gelungen. Die Lust des Publikums auf Neues ist fantastisch.“ So waren beispielsweise die Jazz-Konzerte, aber auch die „Neuen Kärntner Lieder“ im Domenig Steinhaus oder das Crossover-Projekt mit dem Ensemble Prisma und Tonč Feinig als Sänger und Komponisten im Rahmen der Picknick-Konzerte auf Schloss Damtschach ausverkauft.
Ferdinand Neumüller
Rap, Hip-Hop und Jazz als Zugpferde
In dieser Saison gab es auch ein spezielles Angebot für ein ganz junges Publikum ab drei Jahren. „Das bunte Kamel“ von und mit Marko Simsa sowie „Die Martha im Koffer“ von und mit Martha Laschkolnig begeisterten Kinder und Eltern gleichermaßen. Gleich vom Start weg ein Erfolg war auch CS underground, das als „Pre-Opening" am 15. Juli, einen Tag vor der offiziellen Festivaleröffnung, über mehrere Bühnen der Villacher Brauerei ging und sich mit einer Mischung aus Rap, Hip-Hop und Jazz an ein junges Publikum ab 14 Jahren richtete. Am 3. September steht noch ein Caritnhischer Musiksalon auf dem Programm.