Wrestling: Ring frei für den „Bambikiller “

„Ring frei“ heißt es am Donnerstag in Klagenfurt beim „Catch Wrestling World Grand Prix“. Mit dabei sind internationale Szenegrößen und die österreichischen Profis Chris Raaber (Bambikiller) und Philipp Ebner (Rock’n Roller).

Wrestling ist eine besonders in Japan, den USA und Mexiko populäre Schaukampf-Sportart. Gekämpft wird in einem quadratischen Ring, die Sieger stehen meist schon vorher fest. Die Abläufe während der Kämpfe selbst sind akrobatisch und haben Showcharakter. In der Arena gibt es auch immer ein Spiel zwischen Gut und Böse, in der Wrestlingsprache heißt dies „face gegen heel“.

Gewinnen kann man unter anderem durch einen „Pin“, also wenn die Schulter des Wrestlers mindestens drei Sekunden am Boden fixiert wird. In Amerika ist Wrestling ganz großes Kino. Der Branchenprimus, die Worldwrestling Entertainment (WWE), setzt pro Jahr rund 700 Millionen Euro mit Eintrittskarten, Merchandisingverkäufen und einem eigenen, kostenpflichtigen Internetkanal um.

Wrestling Bambikiller

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Die amerikanische Wrestling-Größe Rey Mysterio wird auch in Klagenfurt sein Können zeigen

Wie „Bambikiller“ zu seinem Namen kam

Der gebürtige Steirer Chris Raaber ist einer von zwei professionellen Wrestlern in Österreich. Schon als Kind, im Alter von fünf Jahren, begann sein Interesse für Wrestling. „Mit 15 Jahren habe ich mit dem professionellen Wrestlingtraining begonnen und mit 16 Jahren hatte ich meinen ersten Kampf. Jetzt bin ich im 20. Profijahr, habe durch den Wrestlingsport 38 Länder auf der Welt bereist und sieben WM-Titel“, so der 1,92 Meter große und 115 Kilogramm schwere „Muskelprotz“.

Sein Ringname lautet „Der Bambikiller“: „Die Ringveteranenen wollten nicht, dass ich trainiere. Sie sagten, du bist viel zu jung und dünn und hast hier nichts verloren. Einer hat dann einmal gesagt: Das Einzige, was du besiegen kannst, ist ein kleines Reh. So dachte ich mir: Ok, dann bin ich eben der Bambikiller.“

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„Bambikiller“ Chris Raaber pflegt sein unnahbares Image

„Rock’n Roller“ liebt Extreme

Der zweite österreichische Profi ist Philipp Ebner, der als „Rock’n Roller“ in den Ring steigt. Das 1,67 Meter große Energiebündel ist ein sogenannter „Highfligher“ - spektakuläre Aktionen vom obersten Seil sind seine Spezialitäten. Auch seine Liebe zum Schaukampf begann früh: „Ich war in meiner Jugend schon Wrestlingfan. Irgendwann wollte ich dann etwas Extremes machen, Wrestling ist da perfekt.“

Amerikanischer Traum oft sehr ernüchternd

Im letzten Jahr fand die größte Wrestling-Veranstaltung der Welt, die „Wrestlemania“ in Dallas, mit mehr als 100.000 Fans statt. Chris Raaber war selbst vor einigen Jahr bei der WWE - der größten Wrestlingliga der Welt unter Vertrag. Raaber bekam einen Drei-Jahres-Vertrag und zog nach Florida, eine ernüchternde Erfahrung, meint er: „Es ist halt Amerika - du bist eine Nummer. Du gibst deinen richtigen Namen ab und sie haben die Rechte auf alles. Mit wurde viel versprochen, viel davon wurde allerdings nicht eingehalten“, lautet die ernüchternde Bilanz des Branchenführers.

Die Lehre die er daraus zog: „Du musst nicht bei der WW unter Vertrag sein, damit du vor vielen Leuten kämpfst.“ Auch in anderen Ligen oder im Independentbereich füllen die Fans weltweit Arenen: „Im Vorjahr kämpfte ich in Indien vor 75.000 Leuten. Das ist nicht weniger spannend. Der Wrestlingsport ist sehr vielfältig und begeistert auf der ganzen Welt. Ich war gerade in Pakistan, da ist das sehr ähnlich.“

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Eine blutige Nase nehmen die Wrestler bei ihren Shows schon mal in Kauf

Gewichtige Szenestars in Klagenfurt

Am Donnerstag klettert Philip Ebner, der „Rock’n-Roller“, mit seinem großen Vorbild Rey Misterio, ein ehemaliger World-Champion, in einem sogenannten Tag-Team-Kampf in den Ring: „Das ist eine ziemlich geile Geschichte für mich. Es taugt mir, dass ich Österreich zeigen kann, dass wir den WW-Stars um nichts nachstehen.“

Mit dabei ist auch „Alberto el patron“ oder besser bekannt als „Alberto del Rio“, sowie weitere Stars der Szene, wie Demolition Davids, Apollo und Joe Durry - er trat beim letzten Mal im Titelkampf gegen Chris an. In den Ring steigt auch „Alofa“ von den Headshrinkers der WW. Die Stars beeindrucken schon rein körperlich: Alofa und Demolition Davis wiegen je 190 Kilo, Jose Durry ist mehr als zwei Meter groß und bringt 145 Kilo auf die Waage. Appolo ist ein Puertoricaner, der zum ersten Mal nach Europa kommt. Er ist 1,90 Meter groß und hat ebenfalls 140 Kilo.

Die Veranstaltung beginnt in Klagenfurt ab 19.00 Uhr in der Messearena. Die Fans freuen sich besonders auf den Meet and Greet-Bereich, dort können sie vorab völlig unblutig ihre Stars hautnah erleben und Autogramme holen.

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ORF/Math

Philip Ebner (links) und Chris Raaber (rechts) haben im Radio Kärnten Studio bei Daniel Math (Mitte) vorbeigeschaut