35 Millionen Euro für Infineon Villach

Der Mikro-Elektronikkonzern Infineon investiert in Villach noch heuer 35 Millionen Euro. Die Entwicklung und Fertigung von Energiespar-Chips auf Basis der Siliziumkarbid-Technologie soll ausgebaut werden. Es sollen 30 neue Jobs entstehen.

Mit dem Investment sollen die Halbleiter-Prozesstechnologien weiterentwickelt, modernste Fertigungsanlagen errichtet und die bestehende Produktion ausgebaut werden, erklärte Infineon am Mittwoch. Die Siliziumkarbid-Halbleiter-Technologie (SiC), die besonders leistungsfähige und energiesparende Chips erlaubt, stehe an einem Wendepunkt und habe „kurz- und mittelfristig enormes Wachstumspotenzial“, so Peter Wawer, Division-Präsident Industrial Power Control (IPC) von Infineon in München.

Chips für Elektroautos und Energieversorgung

Die E-Mobilität und Energieversorgung, die als Abnehmer für die neuartigen SiC-Chips am ehesten in Frage kommen, würden in den nächsten fünf Jahren jeweils jährlich um mindestens 20 Prozent wachsen, rechnete Wawer im APA-Gespräch vor. Dadurch werde die IPC-Sparte von Infineon, die zuletzt rund eine Milliarde Euro Umsatz verzeichnet hat, ihren SiC-Anteil von heute faktisch Null innerhalb von fünf Jahren auf ein Zehntel anheben können. Einerseits gehe es um eine Verdrängung klassischer Silizium-Chips durch die neuen Siliziumkarbid-Halbleiter, aber auch um völlig neue SiC-Märkte.

Ein „sehr hohes Wachstumspotenzial“ erwartet Infineon etwa bei Ladestationen für Elektroautos mit deutlich schnelleren Ladezeiten, Wechselrichtern für Solarenergieanlagen oder im Bereich der unterbrechungsfreien Stromversorgung. Hier sei überall schon eine deutlich steigende Nachfrage spürbar.

Standort Villach aufgewertet

Dazu wird der Standort Villach nun mit einem neuen globalen Kompetenzzentrum von Infineon für neue Halbleiter-Technologie aufgewertet, wie es heißt. Im Infineon-Konzern nehme Villach für die Entwicklung und Fertigung von Halbleitern auf SiC-Basis eine Schlüsselposition ein, betonte Wawer.

Fürd das Großinvestment in Villach sei auch die heimische Forschungsprämie mitentscheidend gewesen, sagte Infineon-Austria-Vorstandschefin Sabine Herlitschka. Neben den 30 neuen Jobs in Kärnten würden auch weitere Arbeitsplätze im Infineon-Konzern insgesamt generiert. Infineon Austria hat 2015/16 (per 30.9.) mit 3.625 Beschäftigten 1,84 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet und die Chip-Produktion um fünf Prozent auf 16,3 Milliarden Stück gesteigert.

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