Pferdedruse: Fohlenveranstaltung abgesagt
Beim Pferdzuchtverband des Landes will man auf Nummer sicher gehen. Die anstehende Veranstaltung, bei der normalerweise bis zu hundert Fohlen verkauft werden, wurde wegen vermehrter Fälle von Druse abgesagt.
Wie viele es genau gibt, stehe nicht fest, sagte Verbandsobmann Marjan Cik: „Am Mittwochabend findet ein Obmanntreffen geplant, um Informationen an die Züchter herauszugeben. Momentan kann ich nur sagen, dass es nur ein vereinzeltes Auftreten auf den Weiden gibt. Deshalb sind wir auch vorsichtig gewesen.“
Unterstützende Behandlung meist nicht nötig
Sonja Berger, Fachtierärztin für Innere Medizin an der Universitätsklinik für Pferde in Wien, sagte, die Krankheit trete häufig auf. Pro Jahr würden in der Klinik zwischen 15 und 20 Fälle behandelt: „Wir sehen ja nur die Spitze des Eisberges, weil nur die besonders schwer kranken Tiere in die Klinik kommen.“
Symptome der Pferdedruse
Die Druse ist eine bakterielle Erkrankung, die in Österreich immer wieder vorkommt. Zu den Symptomen zählen Fieber, Mattigkeit, Husten, schlechte Futteraufnahme und Augen- und Nasenausfluss, in späterer Folge schwellen die Lymphknoten der Tiere an. Die Erkrankung ist in der Regel nicht lebensbedrohlich für die Pferde.
Besonders bei jungen Pferden verlaufe die Erkrankung meist komplikationslos, sagte die Expertin: „Sie bauen danach meist eine sehr belastbare Immunität auf. Eine gute Kontrolle wird empfohlen, aber eine Behandlung mit unterstützenden Maßnahmen - wie Weich- bzw. Warmfutter oder eine Ruhigstellung des Tieres - sind nicht notwendig.“ Für immungeschwächte Tiere sei eine Behandlung mit Antibiotika unerlässlich.
Große Ansteckungsgefahr
Die Gefahr, dass Tiere mit den Bakterien angesteckt werden, sei besonders groß: „In Beständen mit empfänglichen Tieren liegt sie bei hundert Prozent. Wenn das eine Jungpferdegruppe ist, erkranken nahezu alle Tiere; bei gemischtaltrigen Herden kommt es darauf an, ob sie schon Kontakt mit dem Erreger haben. Dann sind sie meistens sehr gut immun dagegen und werden nicht erkranken, auch wenn andere Tiere betroffen sind.“
Vom Gesetz her seien nur seuchengefährdete Krankheiten melde- und anzeigepflichtig sind. Dabei handle es sich um Fälle, die für die Bevölkerung wirtschaftlich und gesundheitlich mit Konsequenzen verbunden seien. „Das ist in diesem Fall nicht gegeben“, sagte die Fachtierärztin.