Klagenfurt: Immobilienprojekte auf Eis

Die groß angekündigten Immobilienprojekte von Investor Franz Orasch in Klagenfurt sind offenbar ins Stocken geraten. Noch vor einem Jahr sprach er von hunderten Arbeitsplätzen, die er in Klagenfurt schaffen will. Bis heute warten aber die Stadtpolitiker auf die Umsetzung.

Fix ist bis jetzt nur, dass Orasch quer durch die Stadt Immobilien aufgekauft hatte. Dazu zählt das große ehemalige Woolworth-Gebäude auf dem Heiligen-Geist-Platz. Von dem angekündigen Modegeschäft samt Indoorspielplatz und Fitnesscenter ist aber noch nichts zu sehen, ebensowenig von dem Studentenheim mit Büros und Tiefgarage in der ehemaligen SPÖ-Zentrale und Sitz der KTZ am Viktringer Ring. Orasch gehört auch das ehemalige Restaurant und Hotel „Salzamt“ im Landhaushof und mehrere Gebäude auf dem Alten Platz oder dem Heuplatz. Die Firmenzentrale von Lilihill, die Gesellschaft seiner zahlreichen GmbH’s, ist in der Villacher Straße untergebracht. Bis zu 700 Arbeitsplätze kündigte Orasch noch vor einem Jahr medial an, 140 Millionen Euro wollte er investieren, zwei dutzend Baukräne in der Stadt sollten allein auf sein Konto gehen - mehr dazu in Heiligengeistplatz neu beschlossen (kaernten.ORF.at; 18.10.2016).

Heiligengeistplatz neu

Stadt Klagenfurt

So könnte der umgestaltete Heiligen-Geist-Platz aussehen

Mathiaschitz: „Stehen irgendwo“

Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) sagte, an der Politik liege es nicht, dass nichts passiere. Zwei Projekte seien spruchreif, die Bebauungspläne für den Heiligen-Geist-Platz und das KTZ-Gebäude würden vorliegen und seien beschlossen: „Man könnte eigentlich sofort mit dem Bau beginnen.“ Warum der Investor dennoch zögere sei unklar. Für den ORF war Orasch am Dienstag nicht erreichbar. Mathiaschitz strebt eine gemeinsame Besprechung an. Es sei im Interesse der Stadt, rasch zu handeln und Rahmenbedingungen zu setzen, dass alle behördlichen Verfahren rasch über die Bühne gehen. „Das haben wir gemacht und jetzt stehen wir irgendwo“, zeigte sich Mathiaschitz verwundert; ebenso darüber, dass noch keine Bauaktivitäten gesetzt und noch nicht wie versprochen Arbeitsplätze geschaffen wurden.

Weingut in Tainach kurz vor Fertigstellung

Sie habe mit Orasch als Geschäftsmann stets gute Erfahrungen gemacht: „Er hat wirklich Handschlagqualität und deshalb denke ich, dass er die Chance eines runden Tisches erhalten sollte.“ Es heiße, Orasch investiere nicht alleine, sondern habe Geld aus einem Fonds - auch ausländischer Investoren - zur Verfügung. Dazu sagte Mathiaschitz: „Diese Gerüchte sind auch an mich herangetragen worden. Ich habe ihn daraufhin mehrmals angesprochen und er hat es immer verneint. Er sagt, er investiere alleine.“

Orasch investiert mit seinen Firmen aber nicht nur in Klagenfurt. In Tainach hat er einen Weinberg gekauft. Das Weingut samt Keller und Buschenschank soll aber kurz vor der Fertigstellung stehen, heißt es bei der Stadtgemeinde Völkermarkt.

Reaktionen

Andreas Skorianz, Klubobmann der Freiheitlichen, ortet eine Schieflage und mahnte, Klagenfurt könne es sich auf Dauer zwei geschlossene Hotels und verfallende Innenstadtpaläste nicht leisten.

Gemeinderat Klaus-Jürgen Jandl sieht ein „investitionspolitischs Desaster“, das durch die „Inkompetenz“ der Koalition verursacht worden sei.

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